Lara
Hirschhausens Märchenbuch vom Älterwerden Wer gerne bequeme Fake News unbequemen Fakten bevorzugt, der ist mit diesem gekünstelten, vermutlich von einem Ghostwriter verfassten "Gesprächsbuch" goldrichtig. Die beiden Novizen der 2. Lebenshälfte, die eitel auf dem Titel abgebildet sind, berücksichtigen vielleicht die eigene wenig erfolgreiche erste Lebenshälfte, wenn sie behaupten, dass die 2. Lebenshälfte für die meisten Menschen die bessere wäre. In wirklich fundierten Büchern, die ausschließlich ernstzunehmende Literaturverweise bieten, ist aber nachzulesen, dass statistisch 40% der 2. Lebenshälfte von Krankheit überschattet sind. Wenn ich mich in meiner Umgebung und bei mir in der fortgeschrittenen 2. Lebenshälfte umsehe, kann ich dies nur bestätigen. Die heutige Medizin ist dabei sicher nicht der empfehlenswerte "Begleiter", der auch Krankheiten erträglich macht. Die Vorzeige-Seniorenheime, die Hirschhausen besucht hat, haben mit der traurigen Wirklichkeit der Pflegemissstände ebenso wenig zu tun wie dieses Buch mit der Realität für die Mehrheit der Bevölkerung. Sozialwissenschaftliche Befragungen, die die Autoren bemühen, belegen bekanntlich alles und nichts! Wer schon eher vorab wissen will, wie es sich jenseits von spätestens 70 oder 80 anfühlt, der sollte besser zu "Altwerden ist nichts für Feiglinge" von Joachim Fuchsberger greifen, auch wenn dies ebenfalls vor Eitelkeit trieft.