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Melli

Posted on 9.2.2020

Meine Meinung zum Buch: Der Klappentext verspricht eine Menge Spannung und interessante Charaktere. Dazu eine Handlung, die sich richtig gut anhört und ein großes Abenteuer verspricht. Leider konnte das Buch diese Versprechen für mich nicht ganz halten. Aber alles der Reihe nach. Die Geschichte spielt in einem japanisch angehauchten Setting und greift verschiedene Aspekte der Kultur und der Mythologie auf. Themen, die mich durchweg begeistern können und gerade in Bezug auf die mythologische Seite trifft man im Buch selbst einige Yokai (Geister) und Dämonen. Ergänzend dazu befindet sich am Ende des Buches ein Glossar mit Begriffserklärungen. Das hat mir gut gefallen und auch die Umsetzung eben jenes Settings kann ich positiv hervorheben. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Yumeko und Tatsumi in der Ich-Perspektive erzählt. Gelegentlich gibt es Kapitel in einem anderen Erzählstil, welche die Handlung ergänzt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und verständlich. So war ich recht schnell in der Geschichte drin. Aber … Jetzt kommt leider die unvermeidbare Kritik. Leider blieben die Hauptfiguren Yumeko und Tatsumi für flach und nicht greifbar. Yumeko empfand ich als sehr naiv und weltfremd. Das mag ihrem Leben im Kloster geschuldet sein, aber es kam für mich nicht besonders glaubwürdig rüber und ab etwa der Hälfte des Buches war sie leider hauptsächlich anstrengend. Dann Tatsumi, der schweigsame Kämpfer mit dem dunklen Schicksal, der seinem Clan gehorchen und seinen Auftrag erfüllen muss. Leider hat er sich nicht wirklich oft an seine eigenen Prinzipien gehalten, sondern lässt sich sehr oft von Yumeko herumkommandieren. Ein bisschen mehr Reibung zwischen den Hauptfiguren hätte vielleicht gut getan. Leider wurden sie, wenn solche Situationen aufkamen, viel zu einfach und für mein Empfinden recht plump aufgelöst. Gerade dann, wenn ich geglaubt habe, es wird spannend, war die Situation auch schon zu Ende. Das zieht sich leider so durch das ganze Buch und hat für mich keine wirkliche Spannung aufkommen lassen. Etwa ab der Hälfte hatte ich wirklich zu kämpfen, denn obwohl etwas passierte ging es einfach nicht vorwärts. Alles in allem war es sehr zäh. Fazit: Ich hatte mir viel von dem Buch erhofft und versprochen, leider war dem dann nicht so. Die Protagonisten blieben mir bis zum Schluss fremd und ich hatte nach einer Lesepause teilweise Mühe herauszufinden, wer jetzt gerade erzählt hat. Dazu kommt noch der nur wenig vorhandene Spannungsbogen, da Situationen durchweg viel zu einfach und unspektakulär aufgelöst wurden. Pluspunkte gibt es für das gut gestaltete Setting, die generelle Handlungsidee und den leichten Schreibstil. Trotzdem konnte mich dieses Buch leider nicht richtig überzeugen. 2 / 5 Sterne

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