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komm_mit_ins_bücherwunderland

Posted on 9.2.2020

Ich möchte diese Rezension mit einem Zitat beginnen: „Ein Alptraum kommt, um anschließend wieder zu gehen. Ein Nachtmahr kommt, um für immer zu bleiben. […]Und da bin ich!“ (Opal, Kap. Septimus) Denn genauso verhält es sich mit diesem Buch. Hat man es einmal gelesen, vergisst man es nicht mehr. Ich habe zuvor noch kein Buch von Walter Moers gelesen oder gehört und konnte deshalb ganz unbefangen an die Geschichte und auch den Autor und seinen Schreibstil herangehen. Ich war anfangs besonders von dem wortgewaltigen und sprachgewandten Schreibstils des Autors schlichtweg überwältigt. Stellenweise sogar ein wenig überfordert. Denn gerade zu Beginn gab es sehr viele Aufzählungen und Erklärungen mit außergewöhnlichen Wörtern und Wortneuschöpfungen, sodass ich mich beim Lesen wirklich sehr stark konzentrieren musste. Das hat mir leider nicht so gut gefallen, da ich mich gerne beim lesen auch einfach mal entspanne und mich berieseln lasse. Zudem empfand ich gerade die ersten Kapitel als sehr langgezogen, da nicht viel Handlung passiert ist. Vielleicht hätte ich einfach die Seiten überfliegen können. Man erfährt in dem ersten Teil der Geschichte vor allem viel vom Leben der zamonischen Prinzessin Dylia. Sie nennt sich selbst Insomnia, da sie an einer seltenen unheilbaren Krankheit leidet, aufgrund derer sie oft viele Nächte hintereinander wach liegt und nicht schlafen kann. Ich fand es sehr gut, dass der Autor so auf eine wirklich existierende Krankheit aufmerksam macht. Weniger gut gefallen haben mir die zahlreichen Schilderungen von Dylias Gedankengängen sowie ihren nächtlichen Beschäftigungen. Denn trotz der vielen Zeit, die ich seitentechnisch mit Dylia verbracht habe, ist sie mir irgendwie nicht so wirklich sympathisch geworden und ich konnte keine Nähe zu ihr aufbauen. Deutlich bergauf ging die Geschichte ab dem Zeitpunkt, wo Opal, der alptraumfarbene Nachtmahr als weitere Figur in die Story eingestiegen ist und der Handlung einen ordentlichen Aufwind verpasst hat. Er nimmt Dylia mit auf eine sehr spannende und kuriose Reise in ihr eigenes Gehirn. Ich fand diese Vorstellung wirklich verrückt, fantasievoll und originell. Mein Fazit: Nach einem wirklich sehr langatmigen Anfang wurde die Geschichte für mich doch noch sehr unterhaltsam und phantasievoll. Für mich war dieses Buch keine Geschichte, die man mal eben so nebenbei lesen konnte. Man muss sich wirklich bewusst drauf einlassen und sich stellenweise sehr konzentrieren.

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