komm_mit_ins_bücherwunderland
Eine Thematik, die nachhaltig zum Nachdenken Bevor ich „Helix“ gelesen hatte, kannte ich noch kein anderes Werk vom Autor, hatte aber viel Gutes von ihm gehört. Ich bin auf dieses Buch mal nicht durch das Cover gekommen, sondern weil eine Freundin mir diesen Autor empfohlen hat. Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Man sieht lediglich eine DNA-Helix, die einen kleinen Hinweis auf die Thematik des Buches gibt. Und gerade das war es, was meine Aufmerksamkeit besonders schnell auf sich gezogen hat: Die Thematik. In dem Buch sollte es laut Klappentext viel um Genetik und Genmanipulation gehen. Das klang für mich sehr spannend und ich musste direkt an meine Schulzeit zurückdenken, in der ich im Unterricht „Brave new world“ gelesen habe. Dieses Buch war eins meiner Lieblingsschullektüren, vor allem vom Thema her. Ich habe also mit Freude angefangen das Buch zu lesen und hätte nie gedacht, dass es mir am Ende so schwerfällt, eine Rezension dazu zu verfassen. Ich habe wirklich lange darüber gegrübelt wie ich das Buch denn finde und vor allem warum. Zunächst kann ich sagen, dass mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat, denn er war sehr angenehm und flüssig, sodass ich gut mit der Geschichte zurecht kam. Man kommt gut in die Geschichte rein und wird schnell mit der eigentlichen Thematik der Genmanipulation, der Gentechnik und den Genen im Allgemeinen konfrontiert. Ich finde diese Themen als Inhalt und Grundbasis der Handlung ziemlich cool, da das Thema sehr aktuell, brisant und durchaus interessant ist und den Leser auch nachträglich zum Nachdenken anregt. An dieser Stelle merkt man auch ganz deutlich die gute Recherche, die Elsberg betrieben hat um Zusammenhänge detailliert und korrekt zu erläutern und zu benennen. Auf der einen Seite waren die Infos für mich zwar interessant, an einigen Stellen machte es die ganze Geschichte aber einfach zu wissenschaftlich und es blieben andere wichtige Elemente wie die Spannung und die Charaktere ein bisschen auf der Strecke. Dabei hat dieses Buch eigentlich einen wirklich starken und spannenden Anfang gehabt. Leider blieb diese Spannung nicht aufrecht erhalten sondern flachte schnell zunehmend ab und wollte auch so schnell nicht wieder aufkommen. Dabei wäre genug Potential da gewesen. Die Geschichte besteht nämlich aus vier verschiedenen Handlungssträngen, die durch die Ermittlerin Jessica Roberts miteinander verbunden und in Zusammenhang gestellt werden. Jeder Handlungsstrang für sich war im Verlauf auch durchaus interessant zu verfolgen aber für mich waren das einfach zu viele wechselhafte Handlungsstränge mit einigen langatmigen Durststrecken und mit zu vielen verschiedenen Charakteren. Die Masse der Figuren führt nämlich in diesem Buch leider dazu, dass sie alle nur grob skizziert werden und ich zu keinem von ihnen wirklich einen Zugang finden konnte. Ich konnte einfach keine Verbindung zu ihnen aufbauen, was es mir im Storyverlauf schwer machte, wirklich in die Materie und die Geschichte abzutauchen. Ich fühlte mich die ganze Zeit eher wie ein stiller Beobachter. Auch mit der Protagonistin Jessica wurde ich irgendwie nicht so richtig warm, obwohl sie eigentlich ganz sympathisch rüber kam. Aber ich habe die Tiefe in ihrer Persönlichkeit und interessante Facetten an ihr einfach vermisst. Und das hat sich leider bis zum Ende des Buches nicht wirklich geändert. Wie schon bei den Charakteren habe ich mir vom Ende der Geschichte deutlich mehr erhofft. Auch hier gab es für mich wieder zu wenig packende Spannung. Mein persönliches Fazit: Dieses Buch hat ein ziemlich interessantes und auch gut recherchiertes Thema und weist einen angenehmen Schreibstil auf. Leider wirken die Charaktere eher blass, worauf ich keinen Bezug zu ihnen aufbauen konnte und auch die Spannung ließ leider sehr sehr schnell nach.