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breathtakingbookworld

Posted on 9.2.2020

Fanny Funke hat in Bremen zum Leid ihrer Eltern ihr Abitur geschmissen und ist jetzt Jahrespraktikantin im Hotel Château Janvier in den Schweizer Alpen. Eingeschneit und umringt vom Nebel kennt man es aber unter dem Namen „Wolkenschloss“. Als Mädchen für alles wird Fanny da eingesetzt, wo sie gebraucht wird. In den Weihnachtsferien ist das in der Kinderbetreuung, denn durch den alljährigen, romantischen und beliebten Silvesterball ist das Haus so voll wie nie zuvor und es reisen einige reiche Gäste mit Kindern an. Fanny, die gar nicht so gut mit Kindern umgehen kann, verliert schon am ersten Tag zwei von ihnen und fällt beim Suchen prompt vor das Auto des Hotelierssohn Ben. Der ist Sklave des Wolkenschlosses und dazu verdammt in seinen Ferien auszuhelfen. Schon bald verbindet die beiden eine Freundschaft. Aber es gibt auch ein paar Gäste, die Fanny die Arbeit spannender machen. Da wäre Tristan Brown, der schönste Mann, den Fanny je gesehen hat und der sich für sie zu interessieren scheint. Das Ehepaar Ludwig, das ewig darauf gespart hat den Silvesterball zu erleben. Und die Oligarchenfamilie mit der kleinen Dascha, die inkognito reist. Angeblich hat die Gattin ja den Nadjeschda-Diamanten von Katharina der Großen in ihrem Besitz. All das hält Fanny auf Trab und während sie versucht die Geheimnisse der Gäste zu lösen, steckt sie ohne es zu ahnen in einem riesigen Abenteuer, das Leben kosten könnte. Ich liebe den Schreibstil von Kerstin Gier. Sie ist eine meiner Lieblingsautoren im deutschsprachigen Raum und ich habe ihre Silber-Trilogie und die Edelstein-Trilogie schon unzählige Male gelesen. Auch bei Wolkenschloss konnte ich mich super in die Handlung und Personen hineinversetzen. Ich hab ein genaues Bild vor Augen gehabt und habe mich gefühlt, als würde ich mit Fanny durch die Gänge schleichen und im Schnee vor dem Hotel spielen. Das Cover ist wow. In meinen Augen einfach nur unglaublich gelungen und eines der schönsten, das ich je gesehen habe. Schon der Schutzumschlag ist super schön. Man sieht eine Außenansicht des Hotels mit den Gästen, die im Wolkenschloss ihren Urlaub verbringen. Und auch ohne Umschlag finde ich es schön gestaltet. Helles Lila und das „Logo“ des Wolkenschlosses. Fanny ist toll. Das Jahrespraktikum sollte sie weg von ihrer Familie bringen, die enttäuscht war, dass sie ihr Abitur geschmissen hat. Seitdem behauptet sie sich in allen Lebenslagen und hilft wo sie kann. Sie ist mutig, manchmal etwas tollpatschig und einfach nur liebenswert. Sie kümmert sich liebevoll um ihre Freunde, liebt Abenteuer und Geheimnisse. Ihre neugierige Art bringt sie manchmal in Schwierigkeiten, aber sie schafft es aus allen misslichen Lagen einen Ausweg zu finden. Im Hotel hat sie viele Freunde, unter anderem Monsieur Rocher, der in immer einen Rat für sie hat und den man einfach nur mögen muss. Die Freundschaft zu Ben ist manchmal etwas angespannt, was vor allem mit seltsamer Eifersucht (Fanny weiß nicht mal warum sie die hat) gegenüber anderen zu tun hat. Als Sohn des rücksichtlosen Roman Montfort hat er es nicht leicht. Er liebt das Hotel und bereitet sich schon seit Jahren darauf vor, es irgendwann zu übernehmen. Zu Fanny, die er erst kürzlich kennengelernt hat (nachdem er sie und zwei Kinder fast überfahren hätte) baut er eine Freundschaft auf. Er ist hilfsbereit, was man daran feststellen kann, dass er Handys von hübschen Mädchen repariert (okay vielleicht deutet das auch auf was anderes hin „lach“). Tristan Brown mag er gar nicht. Denn der flirtet mit Fanny und das sieht Ben nicht gerne. Für Fannys Verschwörungstheorien hat er nicht viel übrig und er hält sie für zu fantasievoll, was ihm öfter Schwierigkeiten und Streitereien mit ihr einbringt. Trotzdem hält er immer zu ihr, ist mutig und manchmal sogar romantisch. Der Gast aus 201, Tristan Brown, interessiert sich außerordentlich für Fanny. Manche Menschen sehen das gar nicht gerne. Er hält zu Fanny und ermittelt mit ihr in vielen Geheimnissen. Warum er das ganze tut ist bis zum Ende hin nicht klar. Er ist eine Mischung aus arrogantem Snob und lustiger Typ. Das erste sticht aber öfter hervor. Ich fand ihn ganz süß. Namen, die man noch erwähnen sollte sind die Ludwigs (Fannys Lieblingsgäste, ein altes Ehepaar, das sich liebt wie am ersten Tag), die Familie Burkhardt (Don war wirklich ein Tick seltsam, aber das war gewollt; sein Vater ist einfach nur unsympathisch), Familie Barnbrooke (reiche Familie aus Amerika; Gretchen und Ella waren Schreckschrauben erster Klasse; Madison und Gracie dagegen purer Zucker und Amy einfach nur eine tolle Freundin für Fanny) und die Oligarchenfamilie Jegorow (reisen inkognito, trotzdem weiß jeder, wer sie sind). Es waren wirklich spannende Gäste, die das Buch nie haben langweilig werden lassen. Wolkenschloss war eine tolle Mischung aus Spannung, Romantik und hatte einen tollen Krimi Touch. Ich hab sowas von Kerstin Gier noch nie gelesen und fand es deswegen mal was Neues. Das Wolkenschloss als Setting hat mir gut gefallen, ich hab mich dort wohl gefühlt. Ich fand es aber trotzdem ein wenig schwächer, als die anderen Bücher. Das Abenteuer ging eher schleppend voran und hat eine ganze Weile auf sich warten lassen. So richtig spannend wurde es erst auf den letzten 50-100 Seiten. Davor ist nicht wirklich viel Spannendes passiert. Man hat etwas über die Gäste erfahren und man hat sich auf das Abenteuer vorbereitet. Alles in allem hat die Story etwas dahin geflossen. Fazit: Wolkenschloss hat mit trotzdem ganz gut gefallen. Ich hab mich in dem Setting sehr wohl gefühlt und der Schreibstil hat mich gefangen genommen. Die Atmosphäre war toll, das Abenteuer hat aber leider gefehlt.

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