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leseleidenschaft

Posted on 9.2.2020

Neferet dreht komplett durch, Zoey kriegt zwischendurch die Krise und rafft sich wieder auf, die Elemente und Nyx geben hin und wieder ihren Senf dazu, ein paar (viele) Tote und ganz viele Leute, die bereit sind, zu kämpfen aber nur blöd in der Gegend herumstehen. Das war es im Grunde genommen inhaltlich. Mich hat dieser Band enttäuscht. Da kämpft man sich elf Bände lang durch (und es war stellenweise wirklich ein Kampf, die Reihe nicht abzubrechen) nur um am Ende mit einem so banalen und flachen Ende abgespeist zu werden, das einfach so nichtssagend und langweilig war. Überhaupt fand ich diesen Teil total leer. Es passiert einfach nichts, außer vielleicht dass Neferet zum regelrechten Psycho mutiert und "Schauen wir mal, wie viele Menschen ich töten kann" spielt. Viele Kapitel waren aus ihrer Sicht und sie ist einfach so durchgedreht, das man gar keine Lust hatte, sie zu lesen. Was Zoey und die Streberclique angeht... Naja, meine Sympathie ihnen gegenüber war am Anfang definitiv größer. Meine Favoriten bleiben auf jeden Aphrodite und Kalona. Das sind die einzigen, bei denen ich tatsächlich nennenswerte Entwicklungen ausmachen konnte! Die anderen bleiben fast immer gleich. Insgesamt kann ich über die House of Night Reihe nur sagen, dass es zwar definitiv eine spannende Geschichte war; die Autorinnen sich aber keinen Gefallen damit getan haben, sie auf zwölf Bücher zu verlängern. Nur halb soviele Bände und dafür konkreterer ausgearbeiteter Inhalt wären hier echt sinnvoll gewesen. Man hat versucht, ständig dran zu erinnern, dass die Hauptfiguren, auf denen ja soviel Verantwortung lastet, eigentlich noch Teenager sind aber das wurde so schlecht gemacht, dass ich das Gefühl hatte, hier waren mehrere Personen mit Persönlichkeitsstörung. Ständige Wiederholungen wie die Kreisbeschwörung hingen einem sowieso zu den Ohren raus mal abgesehen von diesen endlosen(!) Männergeschichten. Hätte kotzen können, so nervig wurde das irgendwann. Und wenn wir schon beim Nerven sind: Zoey war der Nerv-Faktor Nummer 1. Langweilig, flach, egoistisch, zickig, stur und schlicht und ergreifend NERVIG. Vielleicht bin ich auch mittlerweile einfach zu alt für die Reihe, ihc weiß es nicht. Aber ich bin enttäuscht. In dieser Story, die ja eigentlich so anders ist als die klassischen Vampirgeschichen, hat soviel Potential gesteckt, das man verschwendet hat. Insgesamt kann ich nur sagen, ich weiß nicht, ob ich die Reihe weiterempfehlen würde. Wer bereit ist zu kämpfen, kann den Versuch wagen. Ansonsten lieber nicht.

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