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Ladybug

Posted on 9.2.2020

Alice Quentin - eine Psychologin mit Psychosen Dieses Buch hat ein interessantes, schönes Cover - eine Libelle, deren Flügel "Löcher" sind. Da hindurch sieht man die Flügel der Liebelle auf der Seite darunter. Und wenn man aufklappt, ist diese Liebelle mit Stecknadeln festgepinnt. Gruselig, aber gut gemacht! Die Schriftgröße ist angenehm (weder zu riesig, noch zu fisselig), die Schriftart sehr gefällig für das Auge. Je mehr Bücher ich lese, desto stärker fällt mir auf, wie wichtig mir eine schöne Schriftart ist. Das mag anderen völlig egal sein, mir verdirbt eine unschöne Schriftart den Spaß am Buch. Kate Rhodes’ Stil liest sich super flott und flüssig. Die Ich-Perspektive ist sowieso meine Lieblingsperspektive. Hier wirkt sie noch stärker als üblich. Sofort sympathisiert man mit Alice Quentin und hängt quasi gebannt an ihren Lippen. Der Prolog schockiert: eine Mutter versteckt ihre Tochter in der Kammer unter der Treppe, um sie vor ihrem gewalttätigen Mann zu schützen, der sie schlägt und die Tocher ebenfalls schlagen will. Der Vater findet sie trotzdem - und der Bruder des Mädchens sieht bei allem regungslos zu. Es dauert nicht lange und man weiß, wer dieses Mädchen ist. Kein Wunder, dass Alice klaustrophobisch veranlagt ist, kein Wunder, dass ihr Bruder Will sämtliche Drogen konsumiert, die er bekommen kann. Alice ist Psychologin geworden und bekämpft all die "bösen Geister" bei anderen, die sie bei sich selbst nicht in den Griff bekommt. Ausgerechnet sie findet beim Joggen eine Leiche. Von da an überschlagen sich die Ereignisse ... Mir hat die Lektüre viel Spaß gemacht, auch wenn der Stil manchmal eher lustig denn spannend war. Alice nimmt alles ziemlich locker, auch wenn sie mittendrin steckt und die Situation eigentlich nicht wirklich witzig ist. Sie ist eben wirklich absolut britisch. Für eine Psychologin kommt sie allerdings recht spät auf die Lösung - da hatte ich den Gedanken schon, als sie gerade voll daneben lag. Trotzdem oder gerade deshalb: ein Buch, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann! Die Libelle auf dem Cover irritert mich trotz allem ein wenig. Ich weiß, dass die Missionare aus den armen Tierchen "Teufelsnadeln" gemacht haben, aber so recht passen mag das hier nicht (dafür passen die Nadeln im inneren Cover dazu). Schön ist das Cover auf alle Fälle trotzdem und es hat ja auch wenig mit der Tatsache zu tun, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte!

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