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Japanische Außenseiter Ein Buch über zwei Außenseiter in Japan. Ein Land in dem die Gleichförmigkeit der Individuen ein wichtiger Aspekt der Kultur ist/war. Die Hauptpersonen, Keiko Furukara, 36-jährige Protagonistin, fiel ihrer Umgebung schon in jungen Jahren negativ durch fehlende Empathie auf, da sie selbst diese negativen Empfindungen der Umgebung nicht nachvollziehen kann, entschließt sie sich, sich in sich selbst zurückzuziehen, und versucht einfach Personen ihrer Umwelt nachzuahmen um nicht negativ aufzufallen. Genau aus diesem Grund sucht sie sich auch einen Aushilfsjob in einem Supermarkt und fängt diesen 18-jährig an. Und über die folgenden 18 Jahre verschmilzt sie förmlich mit diesem Job, er wird ihr Lebenszweck. Die zweite Person ist Herr Shiraha, kommt zur Aushilfe in die Supermarktfiliale, ein Kritiker des Systems an sich, aber eigentlich nur darauf aus, jemanden zu finden, der ihn aushält. Er unterbreitet Keiko seine Sichten darüber, was einen Menschen in der Gesellschaft zu einem wertvollen Mitglied macht, seine Arbeitskraft für die Gesellschaft und seine Zeugungskraft zum Erhalt der Gesellschaft. Alle anderen werden ausgegrenzt. Und Keiko überlegt und handelt … . Den Sarkasmus in diesem Buch finde ich schon hervorragend. Aber trotzdem finde ich solche Aussagen als sehr einfach, zu sehr Schwarz/Weißdenken. Jedes Individuum grenzt doch das aus, was es nicht verstehen kann bzw. will. Und Sichtweisen sind doch hoffentlich bei jedem Individuum verschieden. Sicherlich ist das in der japanischen Welt noch etwas Anderes. Aber ich denke doch das Menschen rein gefühlstechnisch überall auf der Welt ähnlich ticken/empfinden, die kulturellen Prägungen kommen nur zu den sozialen hinzu. Aber auf jeden Fall eine originelle Geschichte, die auch einen großen Sog besitzt.