renee
Wunderschön und Magisch Was für ein wunderschönes Buch, was für eine lyrische Sprache, was für eine Fantasie! Ich habe es geliebt dieses Buch. Es sozusagen verschlungen, in einem Ruck gelesen, nicht mehr weglegen wollen/können. Beim Lesen des Buches fühlt man sich durch die Art der Sprache zu den Klassikern der Abenteuerliteratur versetzt. Gleichzeitig hat es eine ungemein poetische, lyrische, betörende und wortgewaltige Form, die bezaubert, mitreißt und tief berührt. Die Beschreibungen der Natur sind sinnlich und phantastisch, man ist mitten drin, fühlt die Natur, das pralle Leben, es drängen sich Bilder auf und man sieht, hört und riecht förmlich. Und gleichzeitig ist es auch eine tiefe Reise in die menschliche Psyche, zeigt Formen eines manischen und wahnhaften Erlebens. Anselm, der Protagonist, ein Biologe und bekennender Darwin Gegner (Evolutionstheorie und Abhandlungen zu den Orchideen werden von Anselm angezweifelt) macht Ende des 19. Jahrhunderts eine Reise nach Madagaskar, auf der Suche nach einer besonderen Orchideenart, er macht eine Famadihana, eine rituelle Umbettung der Toten mit und reist in den Dschungel zu seinen Orchideen und findet auch eine besondere. Schon da tritt eine leicht manische Art des Protagonisten zu tage. Ein Führer/Guide, Isaac tritt etwas in den Fokus von Anselm und bringt dessen Gefühlswelt zusätzlich durcheinander. Auf der Schifffahrt in Richtung Heimat verändert sich das Empfinden Anselms derartig, dass er eine Orchidee aus/auf seiner Schulter wachsen sieht. Dieses Erleben teilt/versteht aber niemand und sein Befinden verschlechtert sich weiterhin, schließlich in der Heimat angekommen verbessert sich sein Zustand nicht, so dass seine besorgten Eltern ihn letztendlich in eine Nervenheilanstalt einweisen. Nach einer längeren Zeit in dieser wird Anselm scheinbar geheilt entlassen. Und die spannende und märchenhafte Geschichte geht weiter, eine Reise/Rausch zwischen Wahn und Wirklichkeit, wunderschön und voller Magie.