Profilbild von renee

renee

Posted on 9.2.2020

Rezension zu "Lost in Fuseta" von Gil Ribeiro Die Handlung dieses Krimis ist in der Algarve angesiedelt, wenn man die schönen Beschreibungen der Gegend liest, packt einen das Fernweh und man möchte die Taschen packen. Das Ermittlerteam sind interessant und sympathisch gezeichnete Charaktere, die eindeutig Lust auf mehr machen und dazu wartet das Ermittlerteam noch mit einer Einzigartigkeit auf. Der namensgebende Lost, Leander Lost, im Rahmen eines Austauschprogramms aus Deutschland/Hamburg kommend, nun für ein Jahr in der Algarve gelandet, wirkt am Anfang etwas eigenartig, starr in der Mimik und im Auftreten und unempfänglich für menschliche Gefühle in Mimik, Gestik und Sprache. Ich finde es eine interessante Idee, in einem Ermittlerteam der Polizei einen Menschen mit Asperger-Syndrom unterzubringen, die warmherzige Zeichnung des Leander Lost und die Einblicke in seine Gefühlswelt, die dieser Roman bietet, empfinde ich als einen Höhepunkt in diesem Buch und im Sinne der Information mehr als nur gelungen, sondern einfach nur wunderschön. Nun sei natürlich dahingestellt was eine Person mit Asperger-Syndrom in der Polizei verloren hat, die unempfänglich für menschliche Gefühle in Mimik, Gestik und Sprache ist und einen Job macht, in dem es eben auch auf das Erkennen dieser ankommt. Nun ja aber da meldet sich wahrscheinlich meine deutsche Seite. Auch die anderen Hauptpersonen des Krimis sind sehr menschlich/sympathisch/empathisch gezeichnete Charaktere, die eindeutig Lust auf eine Krimireihe machen. Es ist ein ruhiger Krimi, der da vor den Augen und im Hirn abläuft, die Handlung des Krimis und die Zeichnung der Personen laufen in einem langsamen Tempo gemeinsam/nebeneinander vor sich hin. Wer actionreiche Krimi/Thriller mag und nur diese lesen will, sollte nicht zugreifen, er könnte enttäuscht werden. Mir hat dieser Krimi sehr gefallen. Die Vergleiche der deutschen Pedanterie mit der ruhigen und gechillten Lebensart in Portugal sind schön zu lesen, der Humor dieses Krimis/des Autors kommt auch in einer wunderbaren Art zum Tragen, die immer wieder kehrenden Verweise auf große Autoren und Zitate aus deren Werken fand ich absolut treffend und den Leser auch anregend und nachdenklich machend. Ich kann nur sagen, nicht schlecht und mir hat dieses Buch sehr gefallen.

zurück nach oben