Mina
Ich habe zwar den ersten Band nicht gelesen, aber der Einstieg war relativ gut. In kurzer Textform erzählen die Protagonisten etwas über sich um anfangs einen guten Einblick in ihre Gefühle zu bekommen. Geschehnisse aus der vorherigen Band werden zwar erwähnt, aber nicht weiterhin ausführlich besprochen. Im Laufe der ganzen Textnachrichten erfährt man zwar einiges mehr um es etwas besser zu verstehen, aber mehr auch nicht. Daher wäre es sinnvoll erst mal den ersten Band zu lesen, obwohl man die Bücher theoretisch unabhängig voneinander lesen kann. Das Cover gefällt mir sehr gut. Auf dem gelben Hintergrund ist ein Handy abgebildet und in der Mitte sieht man die besten Freundinnen Marie-Lin und Manou. Außen rum findet man noch viele Emojis, was sehr gut passt, weil das Buch ein Chat-Roman ist. Da das Buch in Chats dargestellt wird, kommt man mit dem Buch sehr schnell voran. Die beiden Mädchen benutzen in ihren Nachrichten auch Emojis und schicken sich gegenseitig Bilder, was sehr realitätsnah ist. Jedoch kommen keine Abkürzungen vor, was mich aber nicht sonderlich stört. Ich selber benutze auch nicht so viele Abkürzungen, aber ich denke, wenn Marie-Lin und Manou einige benutzen würden, wirkt das ganze nochmals eine Stufe realistischer. Die Autorin hat uns mit einer Sache total auf die falsche Fährte geführt und als am Ende sich das Ganze total anders aufgelöst hat, musste ich ein kleines bisschen schmunzeln. Vor allem hier habe ich gemerkt, wie pessimistisch ich doch denke. Marie-Lin fand ich eigentlich ganz sympathisch, aber mit Manou bin ich nicht so richtig warm geworden. Einige ihrer Handlungen habe ich überhaupt nicht nachvollziehen können. Auch zum Ende hin hat sie Sachen getan, die ich nicht verstanden habe. Sie hat fast jedes Mal über die Sache mit Jens gejammert und kaum über was Anderes. Ganz am Ende ist sie mir ein kleines bisschen sympathischer geworden, aber wirklich erst ganz am Ende. Was ich sehr schade fand, ist, dass es am Ende noch so viele Sachen gab, die noch nicht so richtig aufgeklärt wurden und viele Fragen noch beantwortet mussten. Einige Sachen kamen für mich auch zu kurz, wie z.B. ihre Unterhaltungen über Tierhaltung, was aber wahrscheinlich an Manou liegt, die nicht besonders großes Interesse am Thema gezeigt hat. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass Marie-Lins und Manous Freundschaft nicht besonders tiefgründig war. Marie-Lin hat vieles ihrer Freundin verschwiegen. Es ist ok, wenn man einige Dinge für sich behält, aber manche Sachen hätte sie nicht vor ihrer besten Freundin geheim halten müssen. Fazit: Ein schöner Jugendbuch für zwischendurch. Ich denke, man hätte ein paar Sachen ruhig nochmal irgendwie aufgreifen und ausbauen können. Für alle Begeisterten von Chat-Romanen auf jeden Fall ein Blick definitiv wert, aber auch für die, die einfach eine Abwechslung brauchen. Von mir gibt es 3 von 5 Sterne.