the_reading_mermaid
Klappentext Ein Notizbuch. Viele Geheimnisse. Fünfeinhalb Jahre nachdem Aiko ihr altes Leben hinter sich gelassen hat, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Ohanami, um sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen. Mit der Unterstützung ihres besten Freundes Kai und ihrer Jugendliebe Mamoru schafft sie es, dort Fuß zu fassen und ihre Ziele letztendlich zu erreichen. Als kurz darauf jedoch der gutaussehende Shinichi und der schüchterne Satoshi in ihr Leben treten, droht wieder alles aus den Fugen zu geraten. Und was hat es eigentlich mit diesem ominösen Buch auf sich, an dem Aiko nebenbei schreibt? Cover & Titel Auf dem Cover ist wie bei dem des ersten Bandes ein Foto in einem Bilderrahmen zu sehen, dessen Glas gebrochen ist. Auf dem Foto sind fünf Personen zu sehen, die die Hauptfiguren dieser Geschichte darstellen (Mamoru, Kai, Satoshi, Aiko und Shinichi (von links nach rechts)). Im Gegensatz zu dem Bild auf dem Cover des ersten Bandes ist hier ein Pflaster zu sehen, welches verhindert, dass die gebrochenen Glasscherben herunterfallen können. Es hält somit das Bild zusammen, heilt es quasi. Der Titel „Scherbenwelten“ lässt schon vermuten, dass sich die Scherben nicht nur bei einer Figur befinden, sondern dass jede Person ihren eigenen Scherbenhaufen besitzt, den sie beseitigen muss. Sowohl Cover, als auch Titel passen somit wunderbar zur Geschichte. Meine Meinung Dieser Teil spielt fünfeinhalb Jahre nach dem Ende des ersten Bandes. Damit diese Zwischenzeit für den Leser nicht wie ein schwarzes Loch wirkt, werden zwischendurch in kleinen Rückblicken Geschehnisse aus dieser Zeit beschrieben, die der Geschichte eine gewisse Dynamik geben. Außerdem wechseln zwischendurch die Perspektiven, sodass der Leser Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelten aller Protagonisten erhält. Die Charaktere sind in den fünfeinhalb Jahren, die zwischen den beiden Bänden liegen reifer und erwachsener geworden. Aiko hat gemeinsam mit ihren Freunden Kai und Mamoru eine Praxis eröffnet, um anderen Menschen zu helfen. Sie hat immer noch Schwierigkeiten, sich komplett auf jemanden einzulassen, jedoch stößt sie die Menschen nicht mehr vollkommen von sich weg, sondern stellt sich auch unangenehmen Situationen. Sie spielt nun eher mit offenen Karten. Shinichi ist Aikos Assistent. Er ist sehr glücklich, mit Aiko zusammen zu sein und den Job zu haben, allerdings scheint ihn seine kriminelle Vergangenheit langsam einzuholen und alles aufs Spiel zu setzen. Zu Beginn hatte ich so meine Schwierigkeiten mit ihm, da ich nicht so recht wusste, was ich von ihm halten soll. Allerdings erfährt man im Laufe der Geschichte sehr viel über ihn, wodurch er sich doch in mein Herz geschlichen hat. Mamoru hat seine Drogenprobleme nun im Griff. Er hat einen festen Job und seinen besten Freund als Konstante in seinem Leben, die ihm die Sicherheit bieten, die er braucht. Seine Liebe zu Aiko steht allerdings immer noch unter keinem guten Stern, da sie in einer Beziehung mit dem ihm so unsympathischen Shinichi ist. Mamoru handelt nicht mehr ganz so impulsiv wie im ersten Band und sucht sich nun andere Ventile als Drogen. Kai ist immer noch ein genauso toller Freund wie im ersten Band. Er ist einfach immer für seine Freunde da, egal wie oft sie ihre Fehler wiederholen und egal was sie für Dummheiten anstellen. Seine Freundschaft zu Aiko ist schon wirklich schön, aber die zu Mamoru ist ein Traum. Wir erfahren in diesem Band mehr über seine Vergangenheit und seine Familienverhältnisse. Satoshi ist einfach nur zuckersüß. Der 18-jährige absolviert ein Jahrespraktikum in Aikos und Kais Praxis und kommt einfach mit jedem gut aus. Irgendwann bemerkt er allerdings, dass er die Beziehung zu seiner Freundin nicht mehr aufrechterhalten kann, dass er das Mädchen nicht liebt und auch nie lieben wird. Er wird von Selbstzweifeln geplagt und muss plötzlich auch noch um den Zusammenhalt seiner Familie bangen. Der zweite und somit letzte Teil dieser Dilogie hat mir wirklich sehr gut gefallen. Zwar hatte ich keinen Protagonisten, bei dem ich sage konnte „mit ihm/ ihr kann ich mich komplett identifizieren und all ihre Handlungen nachvollziehen“, aber das muss auch gar nicht sein. Stattdessen gab es in jedem Protagonisten etwas, das ich auf mich selbst beziehen konnte, wodurch mir nicht eine Figur, sondern die ganze Geschichte ans Herz gewachsen ist.