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buecher_rauschen

Posted on 8.2.2020

Firelight von Sophia Jordan, ist eines der Bücher, bei denen der Klappentext wahnsinnig vielversprechend ist und nach einer tollen, neuen Idee klingt. Leider hat das Buch das allerdings nichts gehalten, obwohl alles so gut begonnen hat. Die Geschichte steigt relativ direkt in einer spannenden Szene ein. Den Schreibstil fand ich zu Beginn noch locker und leicht lesbar, wobei ich mir ein paar mehr Erklärungen zum Aussehen der Draki gewünscht hatte. Da ich aber noch die Hoffnung hatte, dass das später kommt, fand ich das zunächst nicht weiter dramatisch. Nach dem spannenden Einstieg lässt die Geschichte dann aber stetig nach. Im Grunde verwandelt es sich in eine typische Highschool-Liebesgeschichte mit einer unglaublich wankelmütigen Protagonistin. Gefühlt alle fünf Seiten entscheidet Jacinda sich um. Erst will sie eine Beziehung, dann wieder nicht, dann doch wieder, dann ist er wieder doof... Irgendwann hat mich dieses ewige Hin-und-Her nur noch genervt, zumal das Ende ohnehin vorhersehbar war. Dazu kam, dass Will, Jacindas Love-Interest, das wandelnde Klischee war. Klar, das ist kein spezifisches Problem von diesem Buch, sondern im Grunde von jedem Roman für Teenager. Aber nachdem der Klappentext nach einer solch kreativen Idee klang, habe ich das einfach nicht erwartet. Gegen Ende nimmt die Handlung dann noch etwas an Fahrt auf. Auch da ist es allerdings nicht sonderlich überraschend. Gewisse Dinge haben mich einfach nur noch mit den Augen rollen lassen, wirkten künstlich auf mich, als ob hier wirklich das Schema F eines Jugendbuches erfüllt werden muss. So war dann auch das Ende nicht überraschend und lässt mich trotz Cliffhanger nicht auf den zweiten Band hinfiebern. Dazu kommt der Schreibstil. Was ich zunächst noch als einfach, aber nicht allzu dramatisch empfand, ließ mich sobald die Liebesgeschichte losging, immer wieder über den Text stolpern. Der Schreibstil wurde irgendwie plump, manche Sätze wirkten auf mich zu abgehakt und kurz. Dazu kommt, dass es wahnsinnig viele Wiederholungen gab. Es waren nicht direkte Wortwiederholungen, aber bestimmte Wendungen tauchten (zum Teil in Varianten) immer wieder auf. Ich konnte dadurch nicht komplett abschalten beim Lesen, sondern bin mit meinen Gedanken abgeschweift. Die Personen haben auch nicht mehr sonderlich dazu beigetragen, dass mich das Buch überzeugen konnte. Die interessanteste Person war Jacindas Mutter, weil ich mich bei ihr gefragt habe, welchen Grund sie für ihre Handlungen hat. Aber da die Mutter fast nie da war (ich weiß nicht einmal mehr, ob von ihr überhaupt ein Name erwähnt wird), hatte man als Leser auch keine Chance, mehr über sie zu erfahren. Die restlichen Personen sind leider wandelnde Klischees: Es gibt den Außenseiter, mit dem niemand spricht, die Zicke und Anführerin des Cheerleaderteams, die unheimlich in den bestaussehendsten und geheimnisvollsten Typen der ganzen Schule verliebt ist, natürlich eben den gutausehenden, geheimnisvollen "Bad Boy" und gleich noch zwei weitere von der Sorte,... Kaum eine der Personen hatte irgendwie einen besonderen Charakter, von einer guten Entwicklung ganz zu schweigen. Nicht einmal bei Jacinda war das der Fall - es sei denn man zählt "sich verlieben" als außergewöhnliche Charakterentwicklung. Dadurch blieben die Personen blass. Im Nachhinein kann ich nicht einmal mehr von allen Personen die Namen aufzählen. Insgesamt hat mich das Buch leider mehr enttäuscht als erfreut. Die Grundidee, die neu und vielversprechend klang und rasant begonnen hat, wurde nur unzureichend umgesetzt. Einiges blieb an Fragen offen und ergab so auch keinen Sinn. Auch nach dem Lesen weiß ich noch nicht genau, wie groß beispielsweise so ein Draki ist. Ich kann es mir aufgrund einer bestimmten Szene im Buch zwar ungefähr denken, dennoch hätte ich das Aussehen der Draki gerne genauer beschrieben gehabt. So hatte ich Schwierigkeiten, sie mir vorzustellen.

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