Patricia
Wow, einfach nur wow… eines der besten Bücher von Colleen Hoover. Ich kann gar nicht sagen, ob es sogar mein Platz Eins ist, aber eines steht fest: Too Late gehört jetzt schon zu meinen Jahreshighlights 2020! Das Buch habe ich dank einer anderen Bookstagrammerin gelesen. Ich bin so froh darüber, das glaubt ihr gar nicht. Wie kann eine Autorin so ein gutes Buch schreiben, wenn sie es doch eigentlich nie veröffentlichen wollte? Dieses Buch war eigentlich nur privat für sie gedacht. Etwas um all ihr Kreativität herauszulassen. Daran sieht man mal wieder: Wenn man etwas nur für sich macht und nicht darauf achtet ob es anderen gefällt, wird es oft das beste, was man je gemacht hat. Bei vielen Büchern habe ich mittlerweile das Gefühl, dass die Autoren nur gut bei der Community ankommen wollen. Deshalb werfen sie haufenweise Trends und Clichés in die Bücher ohne sie gut zu verbinden. Aber dieses Buch ist anders. Es wird nicht auf Klischees oder Trends geachtet, es wirkt als wäre es einfach aus dem Herzen heraus geschrieben. Ich hoffe man versteht was ich meine und man merkt wie sehr ich dieses Buch geliebt und verschlungen habe, und das in gerade einmal 2 Tagen. Der Klappentext Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa wiederum ist Sloan das Beste, das ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, seine allergrößte Leidenschaft, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält. Doch dann taucht der Undercover Cop Carter auf … Die Handlung In Too Late geht es um ein junges Mädchen, welches in schrecklichen Verhältnissen zusammen mit ihren Brüdern bei ihrer Mutter aufwachsen musste. Sie musste sich schon als Kind um alles kümmern und hat vieles durchgemacht. Mittlerweile lebt sie bei ihrem Freund, dieser verdient sein Geld mit illegalen Geschäften. Das Mädchen hält nicht viel davon und würde am liebsten weg von ihm. Doch sie hat keine andere Wahl, als bei ihm zu wohnen. Man wird durch drei verschieden Sichten der Charaktere mitgenommen und erlebt hautnah viele schreckliche Situationen mit. In dem Buch geht es um keine typische Liebesgeschichte, diese ist für mich eher eine Nebengeschichte. Es geht viel mehr um die Verhältnisse in denen manche Menschen wohnen müssen, auch wenn es nach außen hin “normal” aussieht. Es geht um Liebe, Hass, Schmerz, Freude, Gefühle, Gefahr, Ängste, Risiken und eine Menge Spannung. Ich hätte Too Late am liebsten an einem Stück gelesen, hätte ich nicht in die Schule gehen müssen. Dieses Buch ist anders als alle Bücher die ich je von Colleen Hoover gelesen habe, die pure Leidenschaft ist während des ganzen Buches zu spüren. Ich habe mitgefiebert, Tränen verdrückt und bin mit den Protagonisten wütend geworden. Ich habe mich wie eine Nebenrolle des Buches gefühlt, die alles miterleben kann. So wie auch Colleen Hoover in ihrem Nachwort sagt, ist dieses Buch nichts für zu junge Leser, es ist düster und gefährlich. Manche Szenen haben auch mich sehr mitgenommen. Mit dem Thema konfrontiert zu werden ist hart, denn es gibt viele Frauen die aus Angst so leben müssen. Das Thema ist real und auch in der heutigen Zeit ein großes Problem. Ohne es wahrzunehmen, war ich schon auf Seite 200, es kam mir jedoch vor, als würde ich erst fünf Minuten lesen. Die Zeit während des Lesens ist so wahnsinnig schnell vergangen. Ich bin regelrecht in dem Buch versunken und konnte mich bis zum Ende nur schwer davon trennen um anderen Verpflichtungen nachzugehen. Einige werden dieses Buch vermutlich nicht verstehen, denn es nimmt keine Rücksicht auf den Leser. Ich kann mir vorstellen viele legen das Buch bei Gewaltszenen aus der Hand, weil es ihnen zu viel wird. Ja, die Szenen sind schonungslos geschrieben. Und ja, das ist nicht für jeden gedacht. Aber wiegesagt, es gehört leider zu unserer Welt dazu, auch wenn hier ein Extremum gezeigt wird. Dennoch fühlen sie sich wie die Protagonistin zu Sachen gezwungen nur weil sie Angst haben. Das sollte nicht so sein. Bevor man das Too Late liest, sollte man sich bewusst machen, dass es nichts für schwache Nerven ist. Wer mit Gewalt nicht umgehen kann oder selbst ein Opfer davon ist/war sollte dieses Buch meiner Meinung nach nicht lesen, da es schlimmer Erinnerungen hervorbringen kann. Das Ende empfand ich als ein wenig verwirrend, da der Aufbau des Buches nicht so war, wie ich es gewöhnt bin. Aber auch dies wird anschließend von der Autorin erklärt. Die Charaktere Sloan, die Protagonistin ist eine sehr starke und junge Frau, die das Leben von allen Seiten zu kennen scheint. Sie musste viel durchmachen und musste früh Erwachsen werden. Doch auch jetzt ist das Leben für sie nicht leicht. Sie muss bei einem Mann leben der sie schlecht behandelt und opfert sich nur um ihrer Familie zu helfen. Sie gibt alles, damit es den Leuten, die sie liebt, gut geht. Dabei nimmt sie keine Rücksicht auf sich selbst. Um später ein besseres Leben zu haben,geht sie in die Uni, doch auch hierauf kann sie sich durch Asa kaum konzentrieren. Sie wirkt sehr real und authentisch. Ich kann total verstehen warum sie in dem Buch so gehandelt hat und das mit sich machen lassen hat. Carter, ein undercover-Cop, der mit seinem Partner versucht Asa zu enttarnen. Er ist ein liebenswerter junger Mann, der sehr viel Mitgefühl für andere hat. Dadurch “vermasselt” er einige Jobs. Er möchte die Menschen beschützen und retten. So war es auch bei Sloan. Er ist freundlich, aber zugleich auch sexy. Ohne es wirklich zu merken fühlt er sich von Sloan angezogen, möchte ihr helfen und beschützen. Doch Sloan ist eigentlich mit Asa zusammen, einem brutalen und gefährlichen jungen Mann, der sich das nimmt was er will. Er wurde durch seine Kindheit geprägt und verlässt sich auf seine Intuition. Auf dem illegalen Weg kam er zu viel Geld, er hat sich ein eigenes Drogenimperium aufgebaut. Er liebt Sloan zwar über alles, schafft es aber nicht sie so zu verstehen wie Carter und kann ihr nicht geben, was sie braucht. Er versteht nicht, was es bedeutet, eine Person zu lieben. Man bekommt viel Einblick in seine Gedanken. Oft hat es mir Angst gemacht und ich fand es abstoßend, wie ein Mensch nur so sein kann, in anderen Momenten hatte ich Mitleid mit ihm. Durch diese spannende Charakterkonstellation, kann das Buch ja gar nicht langweilig werden. Sloan ist mit Asa zusammen, doch beginnt Carter zu mögen. Carter muss seinem Job erfüllen, doch möchte Sloan retten und beschützen. Fazit Ich finde kaum die richtigen Worte, um Too Late zu beschreiben, was man eventuell auch bemerkt hat. Es ist einfach ein Meisterwerk von Colleen Hoover, welches sie eigentlich nie veröffentlichen wollte. Es zählt auf jeden Fall zu meinen diesjährigen Highlights. Meiner Meinung nach muss man das Buch einfach lesen um es lieben zu lernen. Man muss sich auch darauf einlassen. Es muss einem aber bewusst sein das es ein düsteres Buch ist. Es ist eines der besten Bücher von Colleen Hoover, mit einer Story die einem einfach bewegt und mitnimmt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und danach habe ich erstmal ein paar Tage Pause vom lesen gebraucht um es auf mich wirken zu lassen.