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Patricia

Posted on 8.2.2020

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch lest und euch nach dem 2. Kapitel schon denken könnt was passiert? Am Anfang hatte ich genau das und habe die Lust am Lesen verloren, aber ein paar Seiten später musste ich mich des Besseren belehren lassen. „Everything I Didn’t Say“ von Nina Ocker ist gar nicht vorhersehbar, alles ist anders als man es erwarten würde. Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil so viele davon geschwärmt haben. Noch dazu bin ich ein absoluter Buchcover-Mensch, sobald es mir gefällt, gebe ich dem Buch einen Pluspunkt. Das Cover ist so schön schlicht und wunderschön zugleich. Es hat all das was ein Cover braucht ohne überladen zu wirken. Die Handlung Ich bin mit der Einstellung herangegangen, dass es ein typisches New Adult Buch ist und ein wunderschöner junger Mann mit seinem Bad Boy Charme alle Mädchen umwickelt, aber irgendein Problem hat, weshalb er sich nicht binden kann. Und ein junges Mädchen, das nicht von jedem gesehen wird, eigentlich wunderschön und total liebevoll ist. Doch das ist in diesem Buch nicht so. Die etwas anderen Charaktere schrecken zwar am Anfang kurz ab, weil man solche im New Adult Genre einfach nicht gewöhnt ist. Aber nach ein paar Seiten merkt man einfach wie toll die beiden Protagonisten sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern bleiben die Rollen so wie sie sind und verändern sich nicht durch einen Geistesblitz in der Mitte des Buches. Die Protagonisten verlieben sich auch nicht plötzlich ineinander und sind dann zusammen. Am Anfang soll es auf nichts Ernstes hinauslaufen. Die beiden Protagonisten streiten sich eher die ganze Zeit, weil sie verschiedene Ansichten zu allem haben. Das verlieh der Geschichte einen lustigen Aspekt. Doch auch wenn sie nur selten einer Meinung sind – oder vor allem deswegen – fühlen die beiden sich voneinander angezogen. Nach einer Wendung mit der ich im Leben nie gerechnet hätte, müssen die beiden versuchen ihr Leben in den Griff zu kriegen und werden von einer Herausforderung zur nächsten getrieben. Dabei werden sie von ihren Familien und ganz Chicago beobachtet. Die Protagonisten Anfangs hat mich der Wechsel zwischen den Jahren 2015 und 2019, sowie der Wechsel der Sicht von Carter zu Jamie echt verwirrt, aber ich denke ohne diese Wechsel hätte man die beiden Protagonisten nicht lieben gelernt. Denn auch wenn Jamie sehr stur und uneinsichtig wirkt, hat das alles seinen Grund. Sie schützt nur sich und ihre Familie, da sie aus relativ ärmlichen Verhältnissen kommt. Desweiteren ist sie schnell verunsichert, handelt sehr spontan, traut nicht jedem und muss wirklich überzeugt von etwas sein. Carter hingegen kaschiert gerne sein wahres Ich, indem er sich „cool“ gibt, dabei ist sein Leben auch gar nicht so einfach wie es immer scheint. Sein Vater erwartet viel zu viel von ihm, ohne jegliches Verständnis für seinen Beruf und sein Agent ist nur auf seinen Erfolg aus. Niemand achtet darauf wie es ihm wirklich geht. Die beiden haben einfach eine sehr starke Persönlichkeit und das muss man auch erstmal als Leser verstehen und nachvollziehen. Deshalb empfand ich die vielen Situationen auch nicht unglaubwürdig. Jamie und Carter sind einfach nur sie selbst geblieben. Fazit Auch wenn „Everything I Didn’t Say” am Anfang ein relativ einfaches Buch war, wurde es im hinteren Teil immer emotionaler und ich konnte es gar nicht mehr weglegen. Tatsächlich musste ich mir auch die eine oder andere Träne verkneifen. Ich kenne fast kein Buch, dass im Rahmen des überraschenden Ende den Titel nochmal so gut aufgreift. Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Band und habe mir das Erscheinungsdatum schon notiert, damit ich es auf keinen Fall verpasse. Mein einziger Kritikpunkt ist: Einige Szenen wurden wirklich gestreckt, aber darüber lässt sich hinwegsehen. Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen!

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