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lifeisbetterwithbooks

Posted on 8.2.2020

Meinung Ich hatte mich auf das Buch sehr gefreut, die Erwartungen waren aber an sich nicht so hoch, weil ich komischerweise gar nicht so viele Bewertungen zu dem Buch mitbekommen habe. Die Geschichte an sich ist ein historischer Roman, der von einem Briefwechsel zwischen dem Autor und einer Freundin eingerahmt wird. Gerade zum Ende fand ich das wirklich super interessant, dazu später aber mehr. Auf der ganzen Welt erscheint sie: die Gabe. Zunächst bei Mädchen im Teenageralter, welche sie aber bei älteren Frauen erwecken können und fortan werden auch weibliche Babys mit dem Strang geboren. Mit dessen Hilfe können sie elektrische Stöße in unterschiedlicher Stärke abgeben. Durch diese Kraft ändert sich das Verhältnis zwischen Mann und Frau, denn jetzt sind Frauen auf keinen Fall "das schwächere Geschlecht". Gerade in den arabischen Ländern führt die Gabe zu starken Umbrüchen. Naomi Elderman erzählt die Geschichte aus vier Perspektiven, unter der auch eine männliche ist, welche mir mit am besten gefallen hat, weil dadurch die weltweiten Umbrüche sichtbar wurden. Auch Roxy fand ich, trotz ihrer kriminellen Ader, ganz sympathisch. Insgesamt muss ich aber sagen, dass alles etwas zu emotionslos und oberflächlich blieb. Neben den Charaktersprüngen gibt es auch einige Zeitsprünge: Diese haben mir nicht so gut gefallen. Es vergehen m. M. n. viel zu viele Jahre, bis es plötzlich zum Super-GAU kommt. Für mich war es irgendwie nicht so ersichtlich, warum erst nach so langer Zeit. Besonder gefehlt hat mir eigentlich zu erfahren, wie sich die Welt nachhaltig durch die Gabe verändert hat. Der Übergang scheint nach Frau Alderman ein sehr langer Prozess zu sein. In dem bereits angesprochenen Briefwechsel wird teilweise deutlich, in welcher Zukunft der Autor des Romans im Roman und seine Brieffreundin leben. Irgendwie hätte das dem Buch mehr gegeben, wenn das noch weiter beleuchtet worden wäre. So hat sich das Buch zu sehr in religiösen Überlegungen und brutalen Vergewaltigungsszenen verloren. Fazit Nicht so gut wie erwartet, hatte gute Ansätze, bzw. die ganze Thematik ist interessant, aber die Umsetzung war leider nur mittelmäßig. Wer es nicht unbedingt lesen möchte, verpasst wahrscheinlich nichts.

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