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lifeisbetterwithbooks

Posted on 8.2.2020

Meinung Von "Sag den Wölfen ich bin zu Hause" habe ich nach Erscheinen viel Gutes gehört. Für mich hat es dann ein wenig länger gedauert, bis ich es mir zu Gemüte geführt habe und um ehrlich zu sein wusste ich mal wieder gar nicht, worum es in dem Buch eigentlich geht. Das passiert mir ja oft, dass ich die Klappentexte noch vor Erscheinen lese, entscheide ob es sich interessant anhört oder nicht und bis es dann mit dem Lesen so weit ist - tja, da habe ich den Klappentext wohl schon mit der nächsten Neuerscheinung teilweise überspielt. Im Fall zu diesem Buch war es sogar so, dass ich irgendwie eine völlig andere Geschichte erwartet hatte. Ich hatte es so gar nicht im Kopf, dass es sich dabei sozusagen um eine "Coming of Age"-Geschichte handelt. Der Anfang war dann richtig gut, ich flog förmlich durch die Seiten. Ich mochte die leicht verschrobene June sehr gerne und fand die Geschehnisse in ihrer Familie tragisch, aber irgendwie auch spannend zu sehen, was mit den anderen Familienmitgliedern passiert und wie alle mit dem Trauerfall umgehen. Große Schwierigkeiten bereitete es mir, dass das Buch in einer Zeit spielt, in der Aids gerade erst bekannt wurde und viele Vorurteile und Unwissenheit darüber herrschten. Aber dass dem so war, dafür kann natürlich die Autorin nichts. Doch im Verlauf der Geschichte war es auch so, dass verschiedene Charaktere im Buch so unfair und ignorant waren... und solche Ungerechtigkeiten kann ich nur schwer ertragen, da bekomme ich schlechte Laune. Und das war dann auch mein Problem mit dem Buch: ab ca. der Mitte kam in der Geschichte nichts großartig neues mehr hinzu, sie plätscherte weiter vor sich hin, bzw. wurde es mit den erwähnten Ungerechtigkeiten immer schlimmer und ich verlor die Freude und das Interesse am Buch rapide. Ich habe dann erstmal ein anderes Buch zwischengeschoben. Beenden wollte ich die Wölfe schon noch, aber so richtig Lust hatte ich auch nicht. Fazit Insgesamt eine schwierige Sache: die Geschichte fing super an, doch dann wurden die Charaktere nervig & schwierig, sie handelten unfair oder nicht nachvollziehbar und davon habe ich ungelogen schlechte Laune bekommen. Wenn ich aber sage, dass ich dem Anfang 5 Sterne gebe, der Mitte 3 und dem Ende 1 Stern, dann komme ich insgesamt auf eine mittlere Bewertung von 3 Sternen. Insgesamt muss ich aber sagen: ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass ich das Buch mal jemandem empfehlen werde. Dafür war ich davon zu gefrustet, weil ich gerade auch mit dem Ende unzufrieden war. Das war mir etwas zu unausgegoren und ich fragte mich, was uns die Autorin mit dem Buch jetzt eigentlich so konkret sagen wollte.

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