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Corinna

Posted on 8.2.2020

Inhalt: LangtextDer jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, wird in Folge der Novemberpogrome aus seiner Wohnung vertrieben und um sein Geschäft gebracht. Mit einer Aktentasche voll Geld, das er vor den Häschern des Naziregimes retten konnte, reist er ziellos umher. Zunächst glaubt er noch, ins Ausland fliehen zu können. Sein Versuch, illegal die Grenze zu überqueren, scheitert jedoch. Also nimmt er Zuflucht in der Reichsbahn, verbringt seine Tage in Zügen, auf Bahnsteigen, in Bahnhofsrestaurants. Er trifft auf Flüchtlinge und Nazis, auf gute wie auf schlechte Menschen. Noch nie hat man die Atmosphäre im Deutschland dieser Zeit auf so unmittelbare Weise nachempfinden können. Denn in den Gesprächen, die Silbermann führt und mithört, spiegelt sich eindrücklich die schreckenerregende Lebenswirklichkeit jener Tage. Meinung: Dieses Buch hab ich in Etappen lesen müssen😓 Es hat mich so fertig gemacht und ich habe mich noch nie so unwohl und beklemmend gefühlt während ich ein Buch gelesen haben. Man ist in einem Sog und fühlt die Angst, das Misstrauen und die Verunsicherung. Der Inhalt ist teilweise Autobiografisch was es für mich noch mal tragischer und bedrückender machte. Dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Es ist verstörend und tragisch traurig.

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