saskiasbuecher
Was soll ich sagen? Vom dritten Teil der Reihe habe ich mir ein bisschen mehr erwartet als das, was mir geboten wurde. Der Schreibstil war wieder sehr flüssig und gleichzeitig spannend, sodass man immer wissen wollte, wie es weiter geht und man auch relativ zügig durch die Seiten kam. Jedoch waren die einzelnen Kapitel so unerträglich lang, sodass ich zwischendurch mitten im Kapitel aufhören musste zu lesen und denmach schnell den Anschluss verloren habe. Ich kann mich nicht dran erinnern, dass das in den ersten beiden Teilen der Reihe auch so extrem war… Das hat meinen Lesefluss ziemlich gestört, weshalb ich hier schon ein paar Punkte abziehen muss! In den 500 Seiten an sich passierte so viel, dass es zumindest niemals langweilig wurde. Es gab sogar den ein oder anderen Plottwist, den ich nicht hab vorhersehen können. Das hat mir wirklich gut gefallen, denn das hätte ich, wenn ich ehrlich bin, so nicht erwartet. Eigentlich habe ich mir die Frage gestellt, was da denn noch kommen soll, außer das Ende… Die Autorin hat es hierbei geschafft, mich nochmal vollkommen zu überraschen. Jedoch war ich über die Bruralität der Geschichte mehr als schokiert. Es kam mir so vor, als würde ich eine Kriegsgeschichte lesen – die Magdalenen wurden in dem Buch behandelt wie die Juden damals. Mir war zwar klar, dass die Situation ziemlich heftig in der Reihe ist, aber dieses Buch hat mir klar gemacht, wie heftig die Autorin das gemeint hat. Keine Ahnung, ob die Autorin uns genauso schockieren wollte wie Rea ihren Robin, aber ich habe an vielen Stellen wirklich schlucken müssen. Demnach weiß ich nicht, ob ich das positiv oder negativ bewerten soll, denn wenn sie das wollte, hat sie das auf jeden Fall geschafft. Jedoch kann man soetwas eigentlich nicht positiv bewerten, weil es einfach nur abartig ist, was man diesen Menschen in dem Buch antut. Rea hat auch in diesem Teil der Reihe wieder viel Mut, Stärke und Aufopferungsbereitschaft bewiesen. Jedoch wollte ich sie in dem ein oder anderen Moment einfach schütteln, weil es schon fast zu lebensmüdig war. Auch hier gab es einige Stellen, an denen ich schlucken musste und gebetet habe, dass für sie alles so läuft, wie sie sich das vorstellt oder sie wenigstens unversehrt bleibt. Robin, der Kronprinz, hat mich jedoch in seiner Rolle enttäuscht. Während er in den ersten beiden Teilen kaum mit dem Gedanken anfreunden konnte, mit einer Magdalene zusammen zu sein, änderte sich seine Meinung so schlagartig, dass ich es schon fast unverschämt fand. Die, die das Buch gelesen haben, wissen, auf welche Szene ich mich an dieser Stelle beziehe… Für mich wirkte er schon fast egoistisch und wurde mir deshalb von Seite zu Seite immer unsymphatischer. Wirklich schade, denn ich mochte ihn anfangs sogar lieber als Rea, die Protagonistin. Das Ende war auf den ersten Blick relativ nichtssagend. Dennoch war der allerletzte, sehr kurze Satz, nochmal ein Wendepunkt der ganzen Geschichte und des Endes. Das heißt, dass der vierte Teil verspricht nochmal richtig Aktion und Spannung… Ich bin gespannt! Fazit: Ein ganz gelungener Band drei, der jedoch einige Schwächen mit sich brachte und mich nicht so sehr überzeugen konnte, wie seine Vorgänger… Schade! Von mir bekommt das Buch 3,5 von 5 Sternen.