Kitty Catina
Endzeit ist in vier unterschiedlich große Teile unterteilt, deren Bedeutung nicht wirklich ersichtlich ist. Außerdem gibt es noch die altbewährten Kapitel, die jedoch ziemlich lang sind. Der Schreibstil der Autorin ist durchaus gut, aber leider viel zu ausschweifend, was den Lesefluss extrem negativ beeinflusst. Gerade der Anfang des Buches ist schon fast langweilig, da es zu viele Sachen gibt, die nebenbei erzählt werden, bevor die Geschichte überhaupt erstmal richtig anfängt. Auch die ewig langen Kapitel machten es mir nicht unbedingt leicht, mit der Lektüre voran zu kommen Die Handlung des Buches ist sehr interessant, könnte aber spannender sein, wenn sie straff erzählt worden wäre. So werden zu viele Themen gleichzeitig behandelt, Dinge, die passierten, nochmal erzählt und die Protagonistin verfällt ständig in irgendwelche mit der Geschichte nicht wirklich zusammenhängenden Gedanken, denen teilweise nur schwer zu folgen ist. Zudem werden die verschiedenen Themen in Bereichen der Wissenschaft und Religion viel zu sehr ausgeschlachtet und bleiben für den Laien oft unverständlich. Selbst die Dialoge ziehen sich meistens in die Länge und sind doch größtenteils nichtssagend. Dennoch muss ich sagen, dass die Handlung nicht schlecht war. Sie hatte durchaus ihre guten und aufschlussreichen Seiten. Zum Beispiel fand ich die trostlose Stimmung sehr gut eingefangen. Außerdem konnte ich dem anfänglichen Drang, das Buch abzubrechen von Seite zu Seite weniger nachgeben, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit der Welt und Bethany weiter geht. Was die Charaktere angeht, so haben mich auch diese nicht ganz überzeugt. Gabrielle mochte ich von Anfang an nicht wirklich. Trotz, dass ich ihr Hadern mit ihrem Schicksal absolut verstehen konnte, so ist sie doch die ganze Zeit nur dabei, sich selbst und ihre Situation zu bemitleiden. Dabei verhält sie sich oft nicht wie eine erwachsene Frau, sondern eher wie ein Teenager. Bethany ist ein sehr interessanter und unkontrollierbarer Charakter. Zwar ist sie extrem nervig, aber zu ihrer Person passt das einfach. Wen ich auch mochte, ist Frazer Melville. Er ist ein sehr sympathischer Charakter, den ich gleich ins Herz schließen konnte. Ich glaube, Endzeit ist kein Buch für eine breite Masse, sondern eher ein Thriller für Leute, die sich speziell für Themen wie Weltuntergang, Geologie und Ökologie interessieren. Wer einen durchweg packenden Psychothriller erwartet, wird hingegen wohl eher enttäuscht werden. Also gibt es nur eine eingeschränkte Leseempfehlung von mir.