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Sarang

Posted on 7.2.2020

"When Amber Shines in Neon Light" folgt keinen festgelegten Pfaden. Ogeretsu Tanaka entspinnt eine Story, die aus den klassischen Set Ups ausbricht: Niemand hat einen Bürojob von 9 to 5, keiner ist deutlich älter oder jünger als der andere, das Machtgefälle klafft nicht auseinander. Stattdessen begegnen sich die Charaktere auf Augenhöhe, stehen sich anfangs sogar eher gleichgültig gegenüber. Während Yusuke regelmäßig von Freundinnen abserviert wird, weil sein Gesichtsausdruck so gefühllos sei, stürzt Saya sich von Frau zu Frau, ohne jemals wirklich zur Sache gehen zu wollen. Irgendwie finden die beiden zunehmend Berührungspunkte und freunden sich an. Wäre "When Amber Shines in Neon Light" kein Boys Love Mange hätte es damit theoretisch auch enden können, aber eine vorhersehbare Komponente muss doch schließlich bleiben, oder? 😉 Jedenfalls müssen auch Saya und Yusuke Hürden nehmen und sich mit ihren Problemen konfrontieren. Dabei nähern sie sich wie bei einem Tanz an, stoßen sich ab, drehen sich in kreisenden Bewegungen umeinander und am Ende... Halten sie sich vielleicht auch eng umschlungen, wer weiß das schon...? Der Erzählstil Ogeretsu Tanakas durch ihre Zeichnungen hindurch ist vollkommen. Ihr Stil hat für mich etwas Wahrhaftiges. Etwas ganz und gar Poetisches. Obwohl alles schwarz/weiß ist, sehe ich die Szenerie in leuchtenden Farben vor mir. Die Panelaufteilung ist ebenso wie die Sprechblasen geradlinig und mühelos lesbar. Mein Fazit: Es fällt mir sehr schwer Saya und Yusuke ziehen zu lassen. Ich würde auch 20 Bände über die beiden spannend finden. Aber ich bin möglicherweise auch einfach ein bisschen (ok, ein bisschen stark!) in Ogeretsu Tanakas Geschichten verliebt. Eine uneingeschränkte Empfehlung und Loblieder auf dieses Meisterwerk 🥇!

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