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miss_pageturner

Posted on 7.2.2020

Ganz unschuldig dünn sieht dieses Buch von außen aus, doch hinter dieser Fassade verbirgt sich auf fast 700 zeitungsdünnen Seiten ein ordentliches Wüstenspektakel. Meine Meinung Eine starke Protagonistin und vielschichtige Charaktere Gleich mit den ersten paar Seiten in denen ich Çeda in einem ihrer Arenakämpfen begleitete wusste ich: Diese Protagonistin werde ich lieben. Und so war es dann auch. Çeda ist eine strake selbstbewusste und kampferprobte Heldin die mir schnell ans Herz gewachsen ist. Mir hat besonders gut gefallen, dass sie trotz ihres Rachedurstes noch Mitgefühl und Freude zeigt und die Aktionen der mondlosen Schar zu Recht verurteilt. Manchmal wenn es um Rache geht hat man ja Protagonisten die an nichts anderes mehr denken können und wie eine Maschine auf ihr Ziel zustreben. Çeda hingegen bleibt menschlich, trotz allen Rachegelüsten und das fand ich toll. Was die Nebencharaktere angeht, so sind sie individuell, vielschichtig und interessant ausgearbeitet, wenn mir auch nur recht wenige wirklich symphytisch waren. Die meisten spinnen ihre eigenen Intrigen und man weiß nie genau woran man ist. Gerade Emres Entwicklung ist vom dramaturgischen her toll, aber vom Gefühl schlägt er, wenn man mich fragt, eine gefährliche Richtung ein. Wen ich sehr mochte war Ramahd. Auch er kocht sein eigenes Süppchen, aber irgendwie mochte ich ihn trotzdem. Leider auch ein paar Längen Leider konnten die gut ausgestalteten Charaktere und das äußerst atmosphärisch beschriebene Setting nicht über die paar Längen die das Buch besitzt hinwegtäuschen. Zwar gibt es genügend Geheimnisse, die es zu lüften und Verschwörungen, die es aufzudecken gilt und es gibt auch mehrere spannende Kampfszenen, doch dazwischen mogeln sich immer wieder Passagen, die durchaus als zäh zu bezeichnen sind. Hinzu kommt, dass, auch wenn die diversen Rückblicke in Çedas Vergangenheit ihren Charakter immer differenzierter beschreiben, ich mir nicht sicher bin, ob sie alle wirklich für das Vorantreiben der Handlung nötig gewesen wären. Immerhin: im letzten Drittel wird das Tempo dann angezogen und es passieren viele interessante und spannende Dinge kurz hintereinander, die mich letztendlich sehr neugierig auf den zweiten Band werden ließen. Fazit Auch wenn ein paar zähe Passagen gibt, hat mich Die zwölf Könige mit seinem atmosphärischen Setting, einer starken Heldin und vielschichtigen Charakteren wirklich gut unterhalten und ich werde die Reihe sicherlich weiter verfolgen.

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