
throughsioux_books
Schreibstil: Manchmal lese ich ein Buch und denke: Der Schreibstil ist aber toll! Oder sehr emotional! Oder nervig… oder zu verkomplizierend… oder gar einschläfernd… Es fällt also das auf, was negativ oder positiv ist. Für mich ist ein Schreibstil aber auch schön, wenn er mich einfach durchs Buch begleitet, ohne das mir auffällt, dass es ein Buch, eine erfundene Geschichte ist. So hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gefallen, denn er hat mich wunderbar durchs Buch getragen. Es kam keine Langeweile auf, obwohl es so viele Seiten sind. Das Cover: Personen auf Covern sind ja meist nicht so meins. Ich mache mir schließlich meine eigenen Vorstellungen von den Charakteren. Dadurch, dass das Paar jedoch schwarz-weiß gehalten ist, rückt der Titel in den Vordergrund und ich fand es einfach nur schön anzusehen. Die Charaktere: Kenzie hat mir super gefallen. Sie ist durchweg stur und bleibt in ihrer Meinung stark. Es ist teilweise echt lustig gewesen, mitzuerleben, wie sie sich gegen sich selbst wehrt. Andererseits habe ich sie aber auch für ihre mutige Art bewundert. Sie traut sich ihre Meinung zu sagen, tritt für ihre Familie ein und stellt sich immer wieder ihrem Vater, dem ich irgendwann unter Garantie aus dem Weg gegangen wäre. Im Laufe der Handlung entwickelt sich Kenzie zudem sehr schön. Zuerst lebt sie nur nach den Träumen und Vorstellungen ihres Vaters. Nach und nach findet sie jedoch ihren eigenen Platz in ihrem Leben und entdeckt damit auch ihre wirkliche Leidenschaft zum Motorradfahren. Hayden hat ihr auf diesem Weg geholfen. Erst nach und nach lernt sie, dass sie auch ohne ihn bestehen kann. Hayden selbst hat mir dabei auch gut gefallen. Er ist ein wirklich lieber Kerl und ich fand es beeindruckend, dass er Kenzie trotz allem an sich ran lässt und ihr immer wieder eine Chance gibt. Er hält zu ihr, bekräftigt sie und kann sich so auch die nötige Stärke für sich selber von ihr holen. Dadurch wirkt die Beziehung zwischen beiden durchgängig authentisch. Trotz aller Umstände haben sie Vertrauen zueinander und das hat die Handlung an vielen Stellen vor dem Abstürzen bewahrt. Dabei bleibt Hayden jedoch auch ein ständiges Mysterium und bildet somit einen großen Spannungsfaktor innerhalb der Geschichte. Immer wieder deutete alles auf ihn hin, gleichzeitig wurde er dem Leser aber auch so sympathisch dargestellt, dass diese Zusammenhänge unsinnig erschienen. Dadurch wurde alles auch immer wieder unvorhersehbar, was sich sehr positiv auf die ganze Handlung auswirkte. Ich bin nur gespannt, was Hayden‘s Charakter nun für den weiteren Verlauf der Geschichte bedeutet, denn so wie ich ihn kennengelernt habe, kann ich mir noch einiges vorstellen. Zur Geschichte allgemein: Von der ersten Seite an war ich gefangen. Der Leser bekommt zunächst einmal eine knallharte, raffe Motorradrennfahrerin als Hauptprotagonistin präsentiert. Kurz darauf wird Hayden vorgestellt. Erst noch ganz öberflächlich. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass das nun DER Kerl sein sollte. Nach und nach fügte sich dann aber natürlich alles zusammen und es passte:) Das eigentliche Problem der Handlung stellt der Zwist zwischen den Cox und Benneti dar. Nur deshalb wird die Liebe zwischen den beiden zu einer Verbotenen. Ich musste mich zwischendurch manchmal ein bisschen zurückhalten, um nicht genervt die Augen zu verdrehen. Viel Drama um Nichts eigentlich. Eigentlich, denn das Drama spielt sich eigentlich nur zwischen zwei „alten“ Männern ab. So konnte ich dem Buch die einfach Lösung zum Schaffen einer Konfliktsituation verzeihen, denn die Protagonisten selbst, sind nicht unmittelbar daran beteiligt und unterstützen dies auch nicht. Das mir nicht langweilig geworden ist, mag auch daran liegen, dass ich durchgängig mit Kenzie mitgefiebert habe. In dem Buch erlebt man schließlich eine vollständige Rennsaison mit und ist schon gespannt darauf, wie Kenzie abschneidet. Daneben gibt es jedoch noch jede Menge mehr Handlung, die sich auf Kenzies Leben auswirkt. Durch die Straßenrennen und das Übergehen der Kontaktsperre wird es verboten, teilweise kriminell und wirklich düster. Mich hat diese Mischung zwischen offiziell und inoffiziell sehr gut unterhalten. Fazit: Das Buch war jetzt nicht einschneidend für mein Leben, es hat mich auch nicht in die größten Emotionen getrieben, trotzdem fühlte ich mich sehr gut unterhalten und habe es beinahe in einem geschafft zu lesen. (Ganz durch auf einmal ging einfach nicht. Zwischendurch muss ich ja auch mal schlafen:)) So kann ich garantieren, dass einem hier auf den vielen Seiten nicht langweilig wird. Es sei denn, man kann mit Motorrädern so gar nichts anfangen. 4 von 5 Sterne von mir.