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Schreibstil: Von Kristin Hannahs Schreibstil war ich wieder mal begeistert. Unheimlich toll beschreibt sie immer wieder die Umgebung, das beschauliche Dorf Rain Valley, das kleine Mädchen, das den Vögeln zuhört. Dazu schafft sie es jede Menge enorm gefühlvolle Situationen zu erschaffen. Während des Lesens konnte ich sowohl Lachen, als auch Weinen und ich werde dieses kleine Mädchen wohl nicht so schnell vergessen. Besonders an diesem Buch waren die Passagen, die aus der Sicht des kleinen Mädchens erzählt sind. Ich habe immer wieder darüber gestaunt wie echt und hilflos diese diese Abschnitte geschrieben waren. Charaktere: Kristin Hannah zeichnet keine einfachen Charaktere, sondern welche mit Vergangenheit und einer Gegenwart, in der es viel zu verarbeiten gilt. So hat jeder der Charaktere in der Geschichte sein ganz eigenes Päckchen zu tragen. Teilweise wirken die Charaktere, vor allem die Nebenfiguren, über die man nicht so viel erfährt, etwas überzeichnet. Wenn jemand neues auftaucht, dann ist das nicht einfach ein Zugezogener, sondern gleich etwas ganz Großes. (Ich möchte es hier nur so vage beschreiben, um Spoiler zu vermeiden.) Das bringt einen natürlich teilweise beim Lesen zum Rollen mit den Augen, aber mich persönlich hat es nicht gestört. Die Charaktere geben der Geschichte das, was sie neben aller Realität etwas unrealer werden lässt und gleichzeitig die Fantasie anregt. So konnte ich alles viel besser aufnehmen und aufsaugen. Und das habe ich. Julia kämpft um so vieles und kümmert sich dennoch mit aller Liebe um das kleine Mädchen. Ellie braucht lange, um zu verstehen, was im Leben wirklich wichtig ist, aber schließlich führt das kleine Mädchen alles zusammen. Beide Frauen waren mir sofort sympathisch und haben mit ihrer Gegensätzlichkeit die Geschichte immer wieder auf verschiedene Ebenen gelenkt. Das kleine Mädchen, das Alice genannt wird, wird so reizend, lieblich, hilflos und schutzlos dargestellt, dass ich am liebsten mit Julia geweint hätte. Die Darstellung der kleinen Alice ist der größte Schatz dieser Geschichte. Zur Geschichte allgemein: Zunächst kam die Geschichte relativ langsam ins Rollen. Von Anfang an jedoch wusste man, dass hinter dem Fall des kleinen Mädchens noch viel mehr steckt. So habe ich oft auf den nächsten Abschnitt, der aus der Sicht des Mädchens erzählt wurde, hingefiebert und immer wieder versucht die Puzzleteile zusammen zu fügen. Wie bei einer Art Krimi blieb mir als Leser jedoch immer so viel verborgen, dass ich nicht darauf kam, was alle Teile zusammen ergeben sollten. Zudem wurde ich immer wieder von der Handlung rund um Alice und Julia und anderen Parallelsträngen vom Nachdenken abgehalten. So war das Ende für mich eine ziemliche Überraschung und hat letztlich auch noch mehr Spannung gebracht. In Punkto Spannung muss ich ehrlich zugeben, dass diese nicht unbedingt von der Handlung ausging. Vielmehr war ich begierig darauf die Entwicklung des kleinen Mädchens mitzuerleben. Diese war aber wirklich sehr schön beschrieben. Ich glaube da war viel realistisches dran. So zumindest hat es sich angefühlt. Fazit: Auch, wenn die Geschichte recht konstruiert wirkte, weil sie teilweise recht überzogen beschrieben war, so vereint dieses Buch eine einzigartige Geschichte mit wunderbaren Gefühlen in sich. Ich konnte mitleiden, mich mit ihnen freuen, war gespannt auf das, was als nächstes passieren würde. Für mich war es ein sehr gutes Buch, dass sich sehr schnell lesen ließ und mich völlig in seinen Bann gezogen hat. 5 von 5 Sterne von mir.