Janika
It’s Christmas, Eve spielt in Sparkle Heights – einer verträumten Kleinstadt, die kaum weihnachtlicher sein könnte. Hier hat Natalie Elin wirklich eine großartige Atmosphäre geschaffen. Winterspaziergänge mit heißer Schokolade, eine Kleinstadtgemeinschaft, die für den nötigen Wohlfühlcharakter sorgt, und neben Rentieren gibt es in Sparkle Heights selbstverständlich auch jede Menge Schnee. Es hat wirklich Spaß gemacht, mit Protagonistin Eve die Vorweihnachtszeit zu genießen, denn die Atmosphäre ist wirklich gelungen. Auch Eve war mir sympathisch. Sie ist ein klein wenig tüddelig und auch wenn ich sie hin und wieder als zu launisch empfand, wuchs sie mir doch ans Herz. Ich finde auch, dass die Geschichte an sich Potenzial hat. Ich war neugierig, was Eve mit Lian und den Rentieren erlebt, denn das ist wohl das, was den Kern der Geschichte ausmacht. Eve und Lian kennen sich nicht, nehmen beide an der Wohltätigkeitsveranstaltung der Stadt teil und dürfen sich fortan um die Rentiere auf einer Farm kümmern. Natalie Elin hat es hinbekommen, mit Eve einen sehr amüsanten Charakter zu schaffen. Eve ist alles andere als auf den Mund gefallen, sodass es zwischen ihr und Lian regelmäßig zum Schlagabtausch kommt. Die Dialoge sind wunderbar unterhaltsam und machen viel Spaß. Wie die Geschichte von Eve und Lian ausgeht, weiß ich jedoch nicht, denn auch wenn die Geschichte Spaß gemacht hat, hat mir ein Aspekt die Freude am Lesen genommen … It’s Christmas, Eve ist leider eine Geschichte mit zahlreichen Fehlern im Text. Ich habe 37 Prozent der Geschichte gelesen und dann hat es für mich gereicht. Die ganzen Fehler haben mir einfach die Lust am Lesen genommen. Es lassen sich auf gefühlt jeder Seite falsche Kommata oder Anführungszeichen finden. Sollte überhaupt ein Korrektorat durchgeführt worden sein, war dieser Person auch nicht bewusst, dass Binde- und Gedankenstriche unterschiedliche Satzzeichen sind. Hinzu kommen zahlreiche Flüchtigkeitsfehler, die Sätze wie »Einzig mein allein mein dämlicher Stolz hatte mich heute morgen daran gehindert, …« (Pos. 537) oder »… bis wir und mitten im Wald befanden.« (Pos. 523) entstehen lassen. Ich weiß, dass sich kleine Ungenauigkeiten schnell in Texte einschleichen – besonders wenn es so lange Texte wie ganze Romane sind. Ich bin auch bereit, über den ein oder anderen Fehler hinwegzusehen, aber so viele wie in It’s Christmas, Eve vermiesen mir die Lektüre. Hin und wieder gab es zudem Passagen, die mich ein wenig mit den Augen rollen ließen, wie beispielsweise »Zu allem Überfluss schwappte eine Prise seines Duftes zu mir herüber, die meine Eierstöcke zum Leben erweckte.« (Pos. 553). Weihnachtliche Atmosphäre hin oder her – ich habe mich bei der Lektüre mehr geärgert, als dass ich sie genießen konnte. Das führte dazu, dass ich mich dazu entschied, das Buch abzubrechen und meine Nase lieber in eine andere Geschichte zu stecken. Wie geht es euch mit Büchern, die viel Potenzial haben, die aber lausig bis gar nicht überarbeitet wurden? Hat das Einfluss auf eure Leselust oder stört es euch überhaupt nicht? Ich wünschte, ich wäre in dieser Hinsicht bei privaten Lektüren nicht so pingelig, aber abschalten kann ich es einfach nicht. Fazit: Natalie Elin lässt eine wunderbare vorweihnachtliche Atmosphäre mit niedlicher Handlung entstehen, allerdings ist der Text voller Fehler, sodass ich die Geschichte abgebrochen habe.