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Ladybug

Posted on 7.2.2020

Nicht nur für Jugendliche ein Lesegenuss! Jarra ist 17 und lebt als „Affenmädchen“ auf der Erde. Das bedeutet, sie hat einen Gendefekt und kann deshalb nicht auf einem der neuen Planeten leben und gilt deshalb als behindert. Sie möchte Geschichte studieren und das Grundstudium auf einer Universität machen, auf die eigentlich nur „normale“ Kids gehen. Sie will den "Exos" beweisen, dass ein "Affenkind" mindestens genauso viel kann, wie sie und ihnen dann ihre ganze Verachtung und Wut ins Gesicht schreien. Doch dann erkennt sie, dass auch die Kids auf all den neuen Planeten nicht ohne Probleme sind. Dann wird Jarra 18 und kann sich Informationen über ihre leiblichen Eltern einholen. Sie glaubt kaum, was dann geschieht. Jarra schlüpft so perfekt in ihre Rolle, dass sie bald selbst nicht mehr Wahrheit und Lüge unterscheiden kann. Das hätte beinahe fatale Folgen .... Der Schreibstil ist jugendlich-flott und liest sich gut. Die Welt im Jahr 2789 schildert sie absolut toll. Sie zeichnet sie deutlich anders, aber nicht total abgehoben. Jarras Wut auf die unfaire Behandlung ist verständlich und nachvollziehbar. Sehr beachtlich, wie sie um Anerkennung kämpft und damit Vorbild für alle ist, die ein Defizit haben. Janet Edwards Jugendbuch zeigt, dass ein Defizit eben nicht bedeutet, dass man wertlos ist und nichts erreichen kann. Zwar ist der Klappentext ein wenig übers Ziel hinausgeschossen, aber trotzdem ist das Buch absolut lesenswert und hat mir von der ersten bis zur letzten Seite beste Unterhaltung geboten. Von nichts zu viel, aber von vielem etwas und so kommt auch die erste Romanze von Jarra nicht zu kurz. Nicht viele Kids werden im Leben so viel Glück haben, wie Jarra immer wieder auf den 446 Seiten, aber es ist ja auch Fiktion und es wird kaum die Gefahr bestehen, dass jemand die Story als wahr empfindet. Es ist eben ein kleiner Tripp weg von der Realität, hinein ins Reich der Fantasie.

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