weinlachgummi
Ich mag Märchen und ihre Adaptionen unheimlich gerne. Die Geschichte von König Drosselbart hatte ich nur noch wage im Gedächtnis. Somit wusste ich in etwa, was mich erwartet. Aber es war noch platz für Überraschungen. Zum Inhalt: Die verwöhnte Prinzessin Isabella soll sich ihren zukünftigen Mann unter einer Schar von Prinzen aussuchen. Doch an jedem hat sie etwas auszusetzen. Als sie den letzten Bewerber als König Drosselbart verspotten, reißt ihrem Vater der Geduldsfaden und er verhängt eine Straffe auch um den Frieden im Königreich zu sichern. Isabella soll dem Hofe verstoßen werden und den erstbesten Mann heiraten, dem sie begegnet. Den Schreibstil empfand ich als sehr einfach. An manchen Stellen gar zu einfach. Oft wählt die Autorin ähnliche Formulierungen und ließ kaum Raum für leise Zwischentöne. Die Geschichte erzählt sie abwechselt aus der Sicht von Isabella und Alessio. Dies hat mir gefallen, da man so auch einen guten Einblick in die Gedanken des Prinzen bekommt. Außerdem bringt der Wechsel zusätzlich Dynamik in die Geschichte. Über die modernen umgangssprachlichen Formulierungen bin ich beim Lesen gestolpert. Die Geschichte spielt wohl in der heutigen Zeit, aber nach einigen Meteoriteneinschlägen, sodass die Welt wieder ins Mittelalter zurück versetzt wurde und die Monarchie wieder eingeführt wurde. Da nur zu Beginn etwas darauf eingegangen wurde, fehlten mir da ein paar Hintergrundinfos. Die Charaktere. Isabella ist natürlich sehr nervig, arrogant und zickig. Dies gehörte zu ihrer Rolle und sie musste so sein, sonst hätte die Geschichte kein Stück funktioniert. Trotzdem viel es mir schwer ihren Dialogen zu lauschen, weil es so anstrengend war. Zum Glück hat sie sich dann mit der Zeit gebessert. Alessio mochte ich an manchen Stellen sehr gerne, auch wenn ich seine Motivation nicht so ganz verstanden habe. Er sieht ein wunderschönes Mädchen weinen und schwupps, will er sie heilen, egal wie biestig sie ist. Kurzgefasst. Liebe auf den ersten Blick passt für mich durchaus, wenn es für mich greifbar ist. Die Autorin erzählt die Geschichte durchaus spannend. Doch richtig fesseln konnte sie mich nicht. Manches war für mich einfach nicht so realistisch, gehörte aber zur Geschichte, da sie sonst nicht funktioniert hätte. Leider nervten mich auch diese typischen, Prinz rettet Prinzessin Momente, aber gegen Ende konnte sich Isabella auch selbst helfen, was mir sehr gefallen hat. Vielleicht bin ich einfach zu sehr die starken weiblichen Charaktere gewöhnt, sodass mir Isabella hier zu bitter aufstößt. Fazit: Nett für zwischendurch. Oder wenn man Märchen Adaptionen liebt. Für mich leider nur durchschnittlich, aber ich bereue das Lesen der Geschichte nicht. An manchen Ecken fehlten mir noch ein paar Informationen um die Geschichte rundzumachen und einiges wirkte zu flach auf mich.