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wortberauscht

Posted on 6.2.2020

Du wachst auf. Ohne Orientierung, ohne Erinnerung. Wo bist du? Was ist passiert? Wer bist du? Dieser Frage muss die Frau nachgehen, die sich selbst verloren hat. Obwohl eben diese Frage im Mittelpunkt stehen, gibt es am Ende eine gänzlich andere Antwort, von der ich absolut verzückt bin! Allein die Tasche gibt ihr Anhaltspunkte. Name, Adresse, aber keine wirklichen Antworten. Sie beginnt sich mögliche Szenarien auszumalen. Was sie in ihrer Wohnung erwarten könnte. Was sich hinter ihrem Gedächtnisverlust verbergen könnte. Es ist faszinierend wie viel eine Wohnung über den Menschen preisgeben kann oder nicht. Ich habe direkt überlegt, ob ich auf Informationen stoßen würde. Ich würde so einiges über mich erfahren, wie bspw. das ich Mutter bin, in einer Beziehung lebe, welchen Beruf ich ausübe, dass ich begeistert lese und Filme schaue. Ebenso das ich Kunst ansprechend finde, das ich Katzenliebhaberin bin und das ich gerne backe. Dies sind so die prägnantesten Informationen zu meinem Leben, die mir direkt begegnen würden. Doch wie komme ich in mein Laptop und Handy, wo all mein Umfeld (Telefonnummern, Austausch) auf einen Blick zu finden ist? Würde ich etwas über meinen Charakter und meiner Lebenseinstellung erfahren, allein auf meiner Wohnung basierend? Gedanken verselbstständigen sich beim Lesen. Ebenso die Neugierde, wie eben diese enden wird. Hier wurde ich wirklich überrascht, denn den Gedanken der beiden Autor:innen dahinter, hatte ich nicht erwartet. Das Ende ist ein gänzlich anderes, als ich gedacht hätte, doch genau deshalb gefällt es mir so unheimlich gut. Wunderschöne Zeichnungen und eine zauberhafte Geschichte! Meine gesamte Rezension: https://kejaswortrausch.de/wie-ein-leeres-blatt/

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