zeilensprung
„Du bist wie ein Sturm, der alles mit sich reißt.“ MEINUNG Das war mein erstes Buch von Jana Schäfer. Der Schreibstil ist flüssig, locker und leicht. Die Seiten sind nur an mir vorbeigeflogen und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Die Kapitel sind jeweils aus der Sicht von Hanna und Finn verfasst. So kann der Leser sich in beide Charaktere reinversetzen und ihr Handeln besser verstehen. Geschichten über beste Freunde, die sich ineinander verlieben, gehören zu meinen absoluten Lieblingen. Die Vertrautheit zwischen den beiden Charakteren muss sich nicht erst aufbauen, denn sie ist schon immer da. Sie sind von Anfang an auf einer Wellenlänge und kennen sich in und auswendig. Daher habe ich mich riesig auf Finn und Hanna gefreut, denn der Klappentext verspricht genau so eine Geschichte. Aber irgendwie habe ich was anderes bekommen. So richtig habe ich den beiden nicht abgekauft, dass sie beste Freunde sind. Für mich kamen sie eher so rüber, als ob sie normale Freunde sind. Wahrscheinlich hätte ich die ersten beiden Bände vorher lesen müssen um Hanna und Finn als wirkliche beste Freunde wahrzunehmen. Deswegen hätte ich mir noch ein paar Kapitel gewünscht, die ihre Freundschaft zeigen. Vielleicht noch ein paar Filmabende, Nachrichten, lustige Wortgefechte, bei denen deutlich wird, dass sie beste Freunde sind. Hanna ist ein ziemlicher schwieriger Charakter. Am Anfang war sie sympathisch und ich konnte mit ihr fühlen, aber ab der Mitte des Buches änderte sich meine Meinung. Sie geht viel feiern, trinkt eine Menge Alkohol und schläft mit diversen Männern. Es wird schnell deutlich, dass sie ein Problem hat und sie möchte sich nicht mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen. Ich dachte, sie wird mit Hilfe von Finn aufgearbeitet, aber Pustekuchen. Hanna suhlte sich in Selbstmitleid und es drehte sich alles nur um sie. Ja, sie muss einen schweren Trauerfall verarbeiten. Ja, sie hatte einen schlechten Exfreund. Aber muss sich das ganze Buch um sie drehen? Und nebenbei wirkt das Drama ziemlich künstlich und rauschte emotionslos an mir vorbei. Sonst leide ich immer mit den Charakteren, aber bei Hanna war es nicht der Fall. Ich hab mich nur gefragt, was das alles soll und gewartet, dass ich mehr Informationen bekomme. Wahrscheinlich hätten ein paar mehr Erklärungen der Geschichte gutgetan. Finn hat sich in mein Herz geschlichen. Er hat immer ein Lachen im Gesicht, einen lockeren Spruch auf den Lippen und flirtet was das Zeug hält. Niemand würde auf die Idee kommen, dass er eine schwere Bürde mit sich trägt. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn ich fand das Thema, welches die Autorin ansprach, wirklich gut. Leider wurde nur kurz auf Finns Problem eingegangen und nicht weiter vertieft. Es bleiben so viele Fragen offen, was ich sehr schade finde. Gerne hätte ich mehr über Finn erfahren. Aber es drehte sich alles nur um Hanna. Kurz hatte ich den Gedanken, dass Finn viel zu gut für Hanna ist und er eine andere verdient hätte. Aber dieser Gedanke verflog ganz schnell, denn sie passen doch perfekt zusammen. Aber eins muss ich sagen, die Clique aus Lilberg ist wirklich toll. Maxim, Tara, Ella, Hanna und Finn sind wirklich eine lustige Truppe. Besonders beim Epilog musste ich schmunzeln. Ich werde auf jeden Fall die anderen Bände auch noch lesen. Vielleicht springt ja dann der Funke über und ich sehe Hanna und Finn mit anderen Augen. FAZIT Finn hat mich komplett überzeugt, Hanna leider nicht. Das Drama empfand ich als unnötig und nicht gut umgesetzt. Meiner Meinung hätte man mehr aus der Geschichte rausholen können. Nichtsdestotrotz möchte ich den tollen Schreibstil der Autorin loben. „Promise me - Hanna und Finn“ erhält von mir 3/5 Sterne, da mich die Geschichte nicht vollständig überzeugen konnte.