seehase1977
Mysteriöser und abenteuerlicher Schwarzwald – Spannend und atmosphärisch Nadja und ihr Mann Martin sind auf einer Wandertour im Schwarzwald unterwegs, als etwas Schreckliches passiert. 16 Jahre später weiß man, dass ein verheerender Atomunfall den Schwarzwald unbewohnbar gemacht hat. Ein Teil der Bevölkerung konnte evakuiert werden, dann wurde die gesamte Region zur Sperrzone erklärt. Viele Menschen sind bis heute spurlos verschwunden, auch Nadja und Martin zählen zu den Vermissten. Niemand ahnt, dass die Regierung seit Jahren versucht, das wahre Geheimnis des Schwarzwaldes zu vertuschen. Denn nicht nur die Strahlung ist gefährlich, es gibt noch etwas anderes, etwas Großes und Unerklärliches… Meine Meinung: Obwohl ich normalerweise eher selten Fantasy lese, hat mich der Roman „Das Lied der Wächter – Das Erwachen“ von Thomas Erle neugierig gemacht. Der Schwarzwald als Schauplatz in einem Fantasy-Roman klingt interessant, zumal die beliebte Touristen-Region für mich in knapp einer Stunde erreichbar ist. Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Trilogie, der mir spannende und abenteuerliche Lesestunden beschert hat. Im ersten Kapitel, einer Art Prolog, begleitet man das Ehepaar Nadja und Martin auf ihrer Wanderung durch den Schwarzwald als ein Unglück passiert, das weder die beiden Wanderer noch der Leser wirklich einschätzen können. Nach dem bereits spannenden Einstieg gibt es einen Zeitsprung von 16 Jahren. Das Unglück von damals ist als schwerer Atomunfall bekannt, der Schwarzwald gilt seitdem als Sperrzone. Der 16jährige Felix lebt einen ganz normalen Teenageralltag, als er von seiner Mutter erfährt, dass er adoptiert ist und seine leiblichen Eltern seit der Katastrophe im Schwarzwald als vermisst gelten. Felix erhält brisante Informationen und beschließt in der Sperrzone nach seinen Eltern zu suchen. Thomas Erle erzählt die Story spannend und sehr atmosphärisch. Fast schon ein bisschen zu ausschweifend beschreibt er die verlassene und raue Landschaft des Schwarzwaldes und lässt klare Bilder im Kopf der Leser entstehen. Auf der Suche nach Antworten um das Geheimnis, dass sich in der Sperrzone verbirgt, fliegt man förmlich durch die Seiten, doch Vieles bleibt natürlich noch rätselhaft und unbeantwortet, was das Lesens stellenweise etwas langatmig macht. Hier hätte ich mir ein klitzekleines bisschen mehr Feuer in Form von Informationen gewünscht. Der Hauptprotagonist Felix ist ein typischer Teenager, er handelt oft unüberlegt und intuitiv. Obwohl seine Aktionen mir immer wieder Stirnrunzeln bescherten, so wirkt er gerade deshalb auch authentisch. Ich bin gespannt, wie sich Felix im Laufe der Story noch entwickeln wird. Mein Fazit: „Das Lied der Wächter – Das Erwachen“ von Thomas Erle ist der erste Teil einer Fantasy-Trilogie mit spannendem und ungewöhnlichem Plot. Das Setting, der Schwarzwald, wird atmosphärisch und intensiv beschrieben. Stellenweise waren mir die Ausführungen zu langatmig und dieser erste Teil der Reihe las sich für mich eher wie Jugendabenteuer und weniger wie ein Fantasyroman. Dennoch hatte ich packende und unterhaltsame Lesestunden. Der Roman lässt mich voller Neugier und Erwartung auf den zweiten Teil der Trilogie zurück. Ob Fantasy-Fans hier allerdings wirklich auf ihre Kosten kommen, wage ich etwas zu bezweifeln, von mir gibt’s jedoch fürs Erste eine Leseempfehlung.