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seehase1977

Posted on 6.2.2020

Vielschichtiger und packender Skandinavien-Thriller In Dänemark wird die Leiche einer jungen Frau an den Strand gespült. Da die Polizei vor Ort vermutet, dass es sich bei der Toten um eine Deutsche handeln könnte, wird Skanpol - die Sonderabteilung von Interpol - in den Fall involviert. Kommissar Tom Skagen reist mit seiner Vorgesetzten Jette Vestergaard von Hamburg nach Dänemark, um die dänischen Kollegen vor Ort zu unterstützen. Während ihrer Ermittlungen, die sie auch in eine dänische Feriensiedlung führen, fällt Tom auf, dass in dieser scheinbaren Idylle etwas nicht stimmt. Seltsame Dinge geschehen dort und die Bewohner verhalten sich merkwürdig und schweigen. Aus Angst… Meine Meinung: Mit „Kalter Strand“ von Anne Nordby (das Pseudonym der Autorin Anette Strohmeyer), habe ich mich aufgrund vieler unterschiedlicher Empfehlungen mal wieder an einen skandinavischen Thriller gewagt, mit denen ich normalerweise eher so meine Probleme habe. In diesem Fall aber hat mich die Autorin von Beginn an abgeholt und auch bis zum Schluss mitgenommen. Für mich ein grandios geschriebener Thriller! Die Story, die mit einer Frauenleiche am Strand beginnt, entpuppt sich bald als vielschichtiges, abgründiges und mehr als spannendes Drama, dass einem nicht mehr loslässt. Nordby bedient sich hierfür gleich mehrerer Handlungsstränge deren Zusammenhänge und Auswirkungen sich erst am Ende offenbaren. Bis dahin peitscht ein stetig ansteigender Spannungsbogen durch die Kapitel, die Protagonisten werden bis an die Grenzen des Belastbaren geschickt, bedroht, erpresst, manipuliert. Aber auch bei mir lagen die Nerven blank ob der unglaublichen Dinge, die im Lauf der Geschichte ans Licht kommen. Meine Spekulationen und Gedanken den Täter betreffend, musste ich mehrfach revidieren, lag mit meiner Vermutung letztlich aber doch richtig. Allerdings wird das Geheimnis bis zuletzt gewahrt und erst ganz am Ende plausibel aufgelöst. Tom Skagen als Charakter hat mir sehr gut gefallen und war mir gleich sympathisch. Auch wenn er durch Ereignisse vor seiner Zeit als Polizist schwer traumatisiert ist, steht für ihn klar der Fall im Fokus. Seine Gedankengänge und Schlussfolgerungen sind schlüssig und clever. Im Gegensatz zu seiner Chefin Jette Vestergaard, die mit ihrem Privatleben zu kämpfen hat und wenig zur Aufklärung des Falls beiträgt. Gut gefallen hat mir auch, wie nachvollziehbar und realistisch Anne Nordby die Zusammenarbeit zwischen dem Team von Skanpol und der dänischen Polizei vor Ort beschreibt. Mein Fazit: „Kalter Strand“ von Anne Nordby ist ein rundherum gelungener und bis zur letzten Seite fesselnder Thriller, dessen Handlung sich mit Themen wie Stallking und fremdbestimmten Handeln vielschichtig und raffiniert auseinandersetzt. Wie weit würde man selbst gehen, wenn Menschen die einem lieb sind, in Gefahr sind? Ab welchem Punkt endet die Moral? Eine spannende und nachdenklich stimmende Frage, die mich noch nach Lektüre des Buches beschäftigt hat. Mich hat die Autorin absolut überzeugt und kann diesen Thriller absolut empfehlen.

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