Profilbild von Paula

Paula

Posted on 6.2.2020

Wo soll ich da nur anfangen? Ich weiß, das ist so eine Standardfrage, die jeder am Beginn seiner Rezension stellt, aber ich weiß wirklich gar nicht was ich sagen soll. Ich bin sprachlos, und das im positiven Sinne. Gaby (G. S. Lima) hat mir hier einen New Adult Roman vor die Füße gelegt, bei dem ich behaupten würde, es wäre vielleicht ihr drittes oder viertes Buch. Dass sie Debütautorin ist wäre mir da nicht im Traum eingefallen! Zickige Mädels, die ab Seite eins nur am Heulen sind und sich im Selbstmitleid suhlen? Die kennt G. S. Lima nicht. Sie hat mit Indiana Alabama Thomsen nicht nur eine unheimlich interessante, sondern auch vielseitige und charakterstarke Protagonistin geschaffen. India schreckt vor nichts zurück, wobei tief in ihr viele Sorgen und Gedanken schlummern. Sie war eine wundervolle Protagonistin, mit der sich sicher viele Leser identifizieren können – so hegt sie auch eine wahre Leidenschaft für Bücher und hat einen ganz großen Traum: vom Schreiben zu leben. Nicht anders verhielt es sich mit Alec Carter, der das Schreiben nicht nur liebt, sondern es auch für sein eigenes Überleben notwendig hält. Sowie auch India hat er kleine Geheimnisse, die er tief in sich verbirgt, teilweise, um seinen Mitmenschen keinen Kummer zu bereiten. Ich denke, Alec wird meine absoluten Book Boyfriends niemals übertrumpfen, aber er hat definitiv einen Aufstieg in die obere Liga verdient. Ich meine, heißer Kerl mit Liebe zu Worten? Welcher Booknerd will das nicht? Als zwei so wunderbare Charaktere wie Alec und India aufeinandertreffen, passieren zwei Dinge gleichzeitig: Zum einen bricht ein wallendes, tosendes Feuer inklusive Explosionen aus, zum anderen ist es plötzlich ganz still. So still, dass man sogar den eigenen Atem hört. Was da zwischen den beiden passiert ist, war für mich so greifbar nah, dass es in meinen Fingerspitzen kribbelte. Ich hatte Herzklopfen beim Lesen und könnte schwören, dass auch mir vor Aufregung die Hitze in die Wangen stieg, wenn es India so erging. Wenn Alec gerade eine so große Angst vor der Zukunft hatte, dass seine Brust sich plötzlich ganz eng zusammenzog, dann fühlte ich auch das. G. S. Lima hat nicht nur zwei wundervolle, authentische und charakterstarke Protagonisten erschaffen und wachsen lassen, auch die Nebencharaktere waren richtig toll. Es gibt vielleicht die eine oder andere Person, über die ich gerne mehr herausgefunden hätte (kann da bitte ein neues Buch geschrieben werden?!), aber ingesamt habe ich sie alle lieben gelernt, besonders Alecs Schwester hat es mir angetan. „Writers in New York“ ist ein New Adult Roman, darf aber auf keinen Fall mit anderen Büchern aus dem Genre in eine Schublade gesteckt werden. Jedes Buch aus dem New Adult Bereich hat seine Eigenheiten, aber für mich gehört das Buch mit zu den wenigen, die aus der Masse wirklich herausstechen. Es handelt sich hierbei nicht „nur“ um eine reine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, sondern auch um die Liebe zum Schreiben. Den Traum, eines Tages ein eigenes Buch zu veröffentlichen, haben sicherlich viele Menschen in der großen weiten Welt, und so auch Alec und India. Es geht darum, sich in seinen Worten wiederzufinden, andere Menschen mit Worten zu berühren, Worte schätzen zu lernen. Ich kann das gar nicht so richtig zur Sprache bringen, aber ich habe beim Lesen so wahnsinnig viel gefühlt! Plötzlich kribbelte es in meinen Fingerspitzen, ich hatte Lust, endlich meinen Laptop herauszuholen und nicht nur Blogbeiträge, sondern selbst auch eine Geschichte zu schreiben. Die Inspiration, die mir „Writers in New York“ gegeben hat, rührte nicht nur von der tollen Geschichte, sondern auch von Gabys Schreibstil her. Ich habe jedes Kapitel, jeden Satz, jedes Wort – einfach alles – viel zu schnell verschlungen, einfach weil ich nicht anders konnte. Es ist allgemein bekannt, dass Autoren sich und ihren Schreibstil mit jedem neuen Werk verbessern. Und da frage ich mich, wo das hinführen soll, wenn G. S. Lima jetzt schon so wahnsinnig gut schreibt. Hut ab!

zurück nach oben