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naraya

Posted on 6.2.2020

Die Reihe um Kommissar Dupin gehört zu meinen absoluten Lieblingen im Krimi-Bereich und somit war natürlich auch sein neuster Fall "Bretonische Geheimnisse" ein Must-Read. Dabei sind Dupin und sein Team, bestehend aus der unverzichtbaren Nolwenn, dem stets etwas mürrischen Kadeg und dem wandelnden Lexikon Riwal eigentlich gar nicht in Sachen Verbrechensaufklärung unterwegs. Stattdessen befinden sie sich auf dem lange geplanten Betriebsausflug in eine der schönsten Ecken der Bretagne: dem Wald von Brocéliande. Der Wald ist fest verknüpft mit der Artus-Sage und wer einmal Bilder von diesem undurchdringlichen, ursprünglichen Grün gesehen hat, möchte unbedingt dorthin reisen. Doch natürlich kommt es, wie es kommen muss: Dupin entdeckt eine Leiche, noch bevor die vier überhaupt an ihrem Ziel angelangt sind. Die Ermittlung konzentriert sich auf eine Gruppe renommierter Artus-Forscher, die sich zu einer Tagung auf einem nahe gelegenen Schloss zusammengefunden haben. Auch das Opfer gehörte zu ihnen und hatte sich in den Wochen vor seinem Tod nicht unbedingt Freunde gemacht. Während Nolwenn ihre Kommandozentrale im Hotel einrichtet, befragen Dupin und seine beiden Inspektoren Zeugen und sehen sich in der Gegend um. Nach und nach decken sie mögliche Motive auf: ein umstrittener Freizeitpark, der im Wald gebaut werden soll, Konkurrenz unter den Wissenschaftlern und immer wieder die Artus-Sage. Schließlich spitzt sich die Lage zu und es bleibt nicht mehr nur bei einem Mord. Auch Dupin und sein Team geraten zunehmend selbst in die Schusslinie. An der Reihe um Kommissar Dupin mag ich einfach alles. Die Schilderungen der Bretagne, ihrer Landschaften und ihrer Menschen macht unglaublich Lust, dorthin zu reisen. Vor allem der Wald von Brocéliande wird in all seiner Magie eingefangen. Dann natürlich die grandiosen Charaktere: Dupin, der ohne seinen petit café kein vollständiger Mensch ist. Nolwenn, die für alles eine Lösung und ihre ganz eigenen Wege hat, an Informationen zu gelangen. Kadeg, der immer ein wenig genervt erscheint und nichts lieber tut, als im Verhör den bösen Polizisten zu spielen. Und Riwal, der in diesem Fall völlig aufgeht, gibt der ihm doch die Gelegenheit, sein gesamtes Wissen rund um die Artussage und den Ort selbst zum Besten zu geben. Die herrlichen Telefonate zwischen Dupin und seinem Präfekten mit dem unaussprechlichen Namen tun ihr Übriges; schon auf den ersten Zeiten musste ich herzhaft lachen. Der Fall an sich ist spannend, aber nicht unbedingt der komplexeste. Einige Dinge sind mir bereits sehr bald im Verlauf der Handlung aufgefallen, andere waren nicht ganz so offensichtlich. Meiner Meinung nach lebt die Reihe jedoch mehr von Bretagne selbst und den lieb gewonnenen Charakteren, als von der Kriminalhandlung an sich. Wer Dupin also schätzt, der wird auch diesen Band der Reihe lieben. Er gehört definitiv zu meinen Favoriten.

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