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naraya

Posted on 6.2.2020

Nishino Yukihiko hat viele Beziehungen, oft auch mehr als eine auf einmal - allein ist er somit nie. Dennoch erfasst ihn manchmal eine unendliche Traurigkeit und Einsamkeit, denn er ist der festen Überzeugung, unfähig für die Liebe zu sein. Und so fällt er gleichsam von Liebelei zu Liebelei, immer in der Hoffnung, dass es dieses Mal "die eine" sein wird. Hiromi Kawakami hat eine interessante Technik gewählt, um von Nishino zu erzählen. Es ist nicht der Frauenheld selbst, der aus seinem Leben berichtet, sondern es sind die Frauen, mit denen er zusammen war, aus deren Perspektive wir den Protagonisten kennen lernen. Von seiner Kindheit bis ins hohe Alter, von der Schulfreundin zur Vorgesetzten - alle Geschichten sind vertreten. Da sind Frauen, die Nishino vergöttern und solche, die bis zum Ende der Beziehung keine tiefen Gefühle für ihn entwickeln können, doch für Nishino ist am Ende das Ergebnis stets dasselbe: er kann sie nicht lieben, nicht so, wie sie es verdient hätten. "Die zehn Lieben des Nishino" ist kein stringenter Roman, sondern eine Aneinanderreihung episodenhafter kleiner Liebesgeschichten. In manchen Szenen fühlt man sich an Murakami erinnert - sie sind voller Poesie und Magie, andere kommen sehr profan und weltlich daher. Nishino bleibt bis zum Ende ungreifbar, so als wäre er durchscheinend und nicht richtig in dieser Welt verankert; zum Teil ergibt sich ein deutlich klareres Bild der weiblichen Charaktere in diesem Buch. Und trotz allem blättert man Seite um Seite um, weil die Handlung einen doch gefangen hält. Fazit: Ein poetischer kleiner Roman, dessen Protagonist ein Mysterium bleibt

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