lectitaria
Was soll ich sagen? Ich war absolut begeistert von dieser Geschichte und würde sogar fast behaupten, dass das Buch sehr gute Chancen hat, eines meiner Jahreshighlights zu werden. Bringen wir jetzt aber mal ein bisschen Struktur in diese Rezension hier, bevor ich mich noch vollkommen vergesse. Erst einmal will ich kurz etwas zu diesem wunderschönen Cover sagen! Ihr wisst ja, dass das Cover für mich in Rezensionen sonst eher keine so große Rolle spielt – aber da es sich hier um einen Selfpublishing-Titel handelt, will ich doch gern wenigstens ein bisschen darauf eingehen. Wie gerade schon erwähnt, finde ich es nämlich unfassbar hübsch und noch dazu passt es total gut zur Geschichte. Übrigens muss ich sagen, dass der Klappentext nicht einmal ansatzweise verrät, welch unglaubliche Geschichte im Buch steckt. Wir haben zwei Handlungsstränge – den von Rupp im 16. Jahrhundert und den von Sophie in der Gegenwart und trotz der Jahrhunderte, die die beiden trennen, ist es der Autorin durch einen genialen Plot gelungen, beide irgendwie zusammenzuführen. Die Geschichte vereint Legenden wie die Wilde Jagd, Knecht Rupp und den Nikolaus und schenkt dem Leser zudem ein ganz besonderes Weihnachtswunder … Der Schreibstil war toll! Ein klein wenig altmodisch, wie ein altes Märchen, aber trotzdem verständlich und perfekt zur Geschichte passend. Außerdem fliegt man nahezu durch die Seiten und merkt gar nicht, dass man gerade dabei ist, das ganze Buch in einem Rutsch durchzulesen. Perfekt! Kommen wir nun zu den Charakteren und hach, ich habe mich ja schon ein bisschen in Rupp verliebt. Authentisch, sympathisch und tiefgründig – so mag ich meine Protagonisten am liebsten. Ich mochte ihn von der ersten Seite unglaublich gern – und so auch Sophie. Ihre Handlungen konnte ich zwar erst zum Ende des Buches hin vollends nachvollziehen … aber das war beabsichtigt und hat mich einfach umgehauen. Die Charaktere der Wilden Jagd empfand ich als unfassbar interessant – und was waren das bitte für Charakterentwicklungen? Wow, einfach nur wow! Nikolo ging mir tierisch auf den Geist, anders kann ich es nicht sagen – aber das wird sicher vielen so gehen! Ich finde es übrigens wichtig, nicht nur auf die Charaktere einzugehen, die sympathisch und toll waren und mit denen man sich identifizieren konnte, sondern auch auf die, die man absolut nicht mochte – denn das in einem Leser auszulösen, ist vermutlich sogar schwieriger, als ihm Sympathie zu entlocken … Deshalb ist es meinerseits überhaupt nicht negativ gemeint, wenn ich sage, dass mir jemand auf die Nerven ging oder ich ihn nicht mochte, sondern eher ein Kompliment an den Autor. (Zumindest solange es Charaktere sind, bei denen man davon ausgehen kann, dass dieser Effekt so gewollt war. Wenn mich ein Protagonist nervt, den ich eigentlich mögen sollte, ist das dann natürlich eher schlecht …) Die Handlung … oh, DIESE HANDLUNG! Genial geplottet, extrem spannend geschrieben und die perfekte Mischung aus Mystischem, Geschichte und Gegenwart. Ich wünschte, ich hätte das Buch um die Weihnachtszeit gelesen – ich glaube, dann wäre es sogar noch eindrucksvoller gewesen! (Ich sollte darüber nachdenken, es im Dezember noch einmal zu lesen …) Fazit Ich schätze, viel muss ich nicht mehr sagen. „Das Erbe der Rauhnacht“ ist die perfekte Lektüre für gemütliche Weihnachtsabende oder stürmische Winternächte. Ich kann es euch wirklich uneingeschränkt empfehlen – und habe das Gefühl, das Buch und die Charaktere haben ein kleines Stückchen meines Herzens behalten …