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Lara

Posted on 5.2.2020

Gleich vorweg: Nein, das Buch hat mir nicht gefallen. Das habe ich auchs chon auf den ersten Seiten gemerkt. Und trotzdem habe ich weiter gelesen. Warum? Weil ich über 380 Seiten ständig die Hoffnung hatte, es würde noch besser werden. Der Klappentext verspricht eine sehr lebensbejahende Geschichte. Ich hatte eine Story über das Erwachsenwerden vermutet, in der das Wunderkind Yuri mit dem wirklichen Leben und der Liebe konfrontiert wird. In gewisser Weise war das auch so und dennoch ist das Buch schrecklich zäh. Es fängt mit dem Schreibstil an. Ich habe vergeblich versucht, Zugang zur Geschichte zu finden, aber die Erzählperspektive hat dem Buch sehr geschadet. Direkt aus Yuris Sicht zu erzählen hätte hier geholfen, denn ich fühlte mich ziemlich außen vor. Die Gefühlswelt des jungen Physikers wird einfach zu wenig beleuchtet, dabei wäre gerade das wichtig gewesen. Die Autorin erzählt viel über Mathematik und anstatt mit der turbulenten Lovestory zu punkten, spielt der Großteil des Buches in der Welt der Wissenschaftler. Der Protagonist Yuri wirkt ziemlich leblos - anfangs mag das noch passen, da das Wunderkind sich in seinem bisherigen Leben nur mit Physik beschäftigt hat, doch auch als er in Luna und Lennon Freunde findet, ändert sich seine Person kaum. Aber auch die Nebenfiguren wirkten sehr blass und es ließ sich keine Verbindung zu ihnen herstellen. Was mich auch sehr gestört hat, war, dass Yuri zu den unpassendsten Momenten an Sex gedacht hat. Das sollte wohl zeigen, dass er eben doch ein gewöhnlicher siebzehnjähriger Teenager ist, doch es wirkte permanent fehl am Platz. Auch hat man sich an einigen Stellen nicht vorstellen können, dass Yuri Anwärter auf den Nobelpreis sein sollte, denn er verhielt sich schlicht und einfach dumm und nicht seiner Intelligenz entsprechend. Auch die ganze Geschichte wirkte irgendwie an den Haaren herbei gezogen. In der Gechichte passieren so viele unlogische und unglaubwürdige Dinge, dass es eher lächerlich war, als das es Spaß machen konnte. Das Buch konnte mich also als Großes Ganzes nicht überzeugen und wirkt wie ein farbloser, halbherziger Versuch, eine außergewöhnliche Story zu schaffen. Schade, denn die Idee hinter der Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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