fernwehwelten
Das fremde Meer... Ein Roman, bestehend aus mehreren Geschichten. Mir hat es das Buch nicht immer leicht gemacht. Im Prinzip sind die einzelnen Geschichten interessant und spannend, aber mir kam der Schreibstil hin und wieder etwas langatmig vor. Zu gedehnt, zu gewollt. Zu... zu. Auf den ersten Blick scheinen alle Geschichten alleine zu sein, unabhängig. Doch zwischen den Zeilen entdeckt man dann überraschend wiederkehrende Aspekte und man begreift, dass die Geschichten im Prinzip alle Teil eines großen Ganzen sind. Das hat mein Interesse wieder entfacht - aber auch nicht lang. Irgendwann überwog wieder das ominöse „zu“, das ich nicht genauer beschreiben kann. Bis zu diesem Punkt, diesen Geschichten, würde das Buch wohl nur 2 Sterne von mir bekommen. Doch dann... dann kommt das Ende. WUMMS - mit einmal ist es da. Und es macht Sinn. Endlich versteht man das, was permanent nach Aufmerksamkeit heischend über dem Buch geschwebt ist aber trotzdem nie greifbar gewesen ist. Plötzlich begreift man - und man denkt nach, lässt Revue passieren, kombiniert, wiederholt gedanklich. Es bleibt eine Stimmung im Leser zurück, die nicht viele Bücher schaffen können. Kein leicht beflügeltes Grübeln wie nach dem Beenden eines locker-leichten Romans, einzig basierend auf dem überlegen, was man gut und was man schlecht findet. Dieses Buch löst sich mit seiner Vielschichtigkeit von sämtlichen Bewertungen und lässt noch viel mehr zurück als den Gedanken, ob es einem an sich gefallen hat. 4 Sterne gibts dafür von mir. Im Durchschnitt kommen wir damit auf die 3, die ich hier auch angegeben habe, dabei bleibe ich dabei, dass man das Buch eigentlich anders bewerten müsste. Vielleicht auch gar nicht, weil es nicht vergleichbar ist.