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Posted on 5.2.2020

Ich habe den Hörbuchdownload vom Bloggerportal erhalten. Dieses wird von Dietmar Wunder gelesen. Ich mag das Cover, kann gar nicht sagen warum. Es ist schlicht aber eindrucksvoll. Was es mit dem Buch an sich zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Die ersten paar Kapitel musste ich mich sortieren, weil die Geschehnisse einen ziemlich überrollen. Die Schauplätze und Personen wechseln häufiger zu Beginn, aber sobald man sich reingefuchst hat, funktioniert es hervorragend. Der Erzählstil ist knackig, forsch und dennoch nicht zu kompliziert. Wissenschaftliche Hintergründe werden so gestreut, dass man sich als Laie auch wohl dabei fühlt und Zusammenhänge begreift, ohne sich belehrt zu fühlen. Find ich sehr spannend. Die bildhafte Sprache vereinfacht vieles, zumindest, wenn man, wie ich, ein Kopfkino laufen hat. Jan stolpert als Ersthelfer in einen Autounfall am Rande eines Sondergipfels in Berlin. Hunderschaften von Polizisten sollen die Demonstranten in Schach halten und keiner hat Zeit für diese kleine Tragödie am Rande. Eines der Unfallopfer kann Jan noch Wortfetzen oder gar Namen zuraunen. „Fitz-Roy Piel“, „Chantal“, aber was macht man damit? Nachdem Jan von der Polizei auch noch verdächtigt wird schuld an dem Chaos am Straßenrand zu sein, muss er die Flucht ergreifen. Da er mit kleineren Delikten bereits aufgefallen ist, scheint er das perfekte Bauernopfer zu sein. Da man heutzutage alles googeln kann, versucht Jan selbst sein Glück und möchte herausfinden, was er da gesagt bekommen hat. In einer Kneipe findet er Fitz-Roy und eine wilde Jagd durch die Hauptstadt beginnt. Ständig ist den beiden jemand auf den Fersen. Entweder die Polizei oder diese Wirtschaftsganoven, die für den Autounfall verantwortlich scheinen. Fitz-Roy ist Spieler und kennt sich im Bereich Marktwirtschaft erstaunlich gut aus. Er ist kein Spieler aus der Lust des Spielens oder Wettens, sondern weil er Spaß an Mathematik und diversen Theorien hat. Gemeinsam finden Jan und er Spuren, die zur geplanten Rede des Nobelpreisträgers Herbert Thompson gehören. Das ganze scheint sehr brisant. Kann man der Welt erklären, dass Wohlstand für alle möglich ist? Und wenn ja wie soll das gehen? Als sie dann noch auf eine Dame treffen, deren Name zu einem verwaschenen Chantal werden könnte, ist die Dynamik perfekt. Immer wieder müssen sie zusehen die richtigen Menschen von den richtigen Dingen zu überzeugen und dabei nicht in Gefahr zu geraten. Jan und Fitz-Roy fand ich besonders spannend. Jan, weil er so sehr darauf aus war dem ganzen auf den Grund zu gehen, obwohl er von nichts eine Ahnung hat. Fitz-Roy, weil er unheimlich gut erklärt hat und dieses ganze nerdige Thema auf eine sehr coole Ebene gehoben hat. Dies alles wird in einer „Schlag-auf-Schlag-Dynamik“ geschrieben, dass man stellenweise kaum durchatmen kann. Dabei bleibt die Mathematik und Theorie zur Marktwirtschaft nicht trocken sondern lädt zum Nachdenken ein. Zum Ende des Buches dachte ich: Ja die Theorie könnte passen. Im Kleinen nennen wir es Karma. Du gibst etwas und bekommst etwas zurück oder sogar mehr. In jedem Fall verlierst du nicht. Ich weiß nicht, ob das Buch für jeden etwas ist. Man muss eine Affinität zur Wirtschaft besitzen, denke ich.

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