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Ich empfehle ganz klar das gedruckte Buch, da man hier Textstellen markieren kann, seine Gedanken notieren kann und überhaupt, das Buch hier lebt! Es ist ja kein Genussbuch, sondern ein Ratgeber. Mein Buch ist verdammt bunt. Ich wollte es verleihen, aber ich kann nicht. Es gehört jetzt mir. Es sind meine Gefühle und meine Gedanken darin und die gehen nur mich und ggf. meinen Mann etwas an. Das Cover spricht mich nicht an. Ich mag keine schmollenden und trotzigen oder verletzt wirkenden Kinder auf Buchcovern. Das triggert mich irgendwie und gibt mir unschöne Gefühle, aber der Klappentext. Der hat es in sich und obwohl ich hier NIE den Klappentext aufführe, tue ich es heute: Klappentext: Mit Wut und Impulsivität in der Erziehung gekonnt umgehen »Jetzt reicht’s mir aber!!« Kaum jemand macht Eltern so wütend wie die eigenen Kinder. Denn häufig bestimmen übermäßige Angst, Kränkbarkeit und andere Stressreaktionen den Familienalltag. Diese Emotionen führen schnell dazu, dass Eltern ganz anders reagieren, als sie es sich eigentlich wünschen. Dieses Buch mit seinen vielen Reflexionsimpulsen hilft Eltern zu unterscheiden, wann sie erwachsen denken und wann sie mit ihrem Verhalten in automatische Muster fallen. So wird es möglich, den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, mit ihnen in Beziehung zu treten und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für alle Beteiligten in Ordnung sind. Meine Meinung zum Buch: Ich bin sehr beeindruckt von dem Buch. Wirklich. Ich fühle mich komplett abgeholt und verstanden. Ich sollte hier zugeben, dass ich viel weine, während ich das Buch lese. Es ist hart für mich, weil es meine Emotionen und wundesten Punkte angreift, aufreißt und dann sanft Pflaster darüber klebt. Daher ist mein Buch auch mein Buch. Hier ist so viel Privates (Notizen und Markierungen) drin, ich werde es nicht verleihen. Nicht meiner besten Freundin oder meiner Mutter. Es ist meines. Natürlich passt nicht alles aber doch so viel, dass ich bereits einige positive Dinge für mich notieren und umsetzen konnte. Es erklärt im Detail und an Beispielen wie wichtig Emotionen sind und wie wichtig es ist, dass wir unsere Kinder diese leben lassen und nicht abtrainieren. Natürlich ist es Stress pur, wenn mein Kind im Supermarkt tobt, als wäre der Meuchelmörder schlechthin hinter ihm her, nur weil ich gerade die Schokolade verbiete. Aber bringt mich dieser Tobsuchtsanfall um? Gefährdet er jemanden körperlich? Nein! Allein sich diese Frage zu stellen, wenn ich an meine Grenzen gerate. alleine das hilft mir massiv. Das meiste bringt mich nicht um. Ich muss es nur aushalten. Das alleine ist oft schon Aufgabe genug. Ich bekomme hier erklärt warum sich mein Kind wann wie verhält und was die möglichen Ursachen sein können. Das mutet im ersten Moment sehr abstrakt an, wenn man sich einmal drauf einlässt und so wie ich große Kinder hat, beginnt man jedoch es zu verstehen. Meine Kinder sind in diesem Jahr 12 und 10 Jahre alt geworden. Ich sehe viele Situationen aus dem Trotzalter mit etwas Distanz und kann jetzt, mit diesem Buch, aktuelle Probleme anders angehen. Beide Autorinnen sagen, wenn dir das Buch zu viel ist und du das Gefühl hast es nicht ohne fremde Hilfe zu schaffen, dann sollst du diese bitte holen und annehmen. Ich denke das ist wichtig für uns. Wir Mütter wollen doch nur das Beste für unsere Kinder und wir wollen das Beste für uns selbst. Wie wichtig letzteres ist, wird hier auch genau erklärt und zwar schön und ohne Vorwürfe. Der große Tenor ist, sei gut zu dir selbst, schaffe dir Freiraum, damit du Energien für deine Familie hast. Wobei, lass mich nicht lügen, das kommt erst in der Mitte vom Buch. Zuerst kommen Strategien, wie du mit deiner Emotion umgehen kannst. Das wirklich blöde an einem Wutanfall von meinem Kind ist ja nicht, dass es gerade wütend, trotzig oder scheiße ist, sondern dass ich scheiße werde, weil mich das gerade völlig auf die Palme bringt. Ich schreie und tobe dann genauso NICHT erwachsen herum, wie dieser Knirps vor mir und das, sorry, das mag ich nicht. Also stelle ich mir die Frage „bringt mich das hier gerade um?“ und die Antwort ist nein. Aber auf diesen Gedanken muss ich erst einmal kommen. Wenn ich im Tunnel bin, hilft einfach fast nix mehr. Also musst du den Tunnel erkennen um vorher auf die Landstraße abbiegen zu können und frische Luft zu atmen. Hier geben die Autorinnen gute Strategien an die Hand. Was kann ich tun, wenn ich kurzatmig werde, wenn ich den Drang verspüre etwas zu zerstören, wenn ich mich selbst verletzen möchte oder ähnliche Dinge. Hier werden Möglichkeiten gezeigt, wie man hier in sanfte Gewässer schippern kann. Das allein rettet schon so manche Situation. Es wird gezeigt, dass in manchen Beziehungen Stress von außen kommt. Vielleicht lenkst du die Energie falsch ab und deshalb streikt das Kind. Das können private Stressoren sein (Familienmitglieder gepaart mit den Gefühlen dazu) oder Job, Finanzen, Sicht nach außen. Es gibt viele Möglichkeiten. Das alles muss für dich nicht passen, aber kein Buch wurde je nur für dich geschrieben. Das ist auch einfach mal klar. Oder nur für mich oder so Ich bin noch nicht fertig mit dem Buch, weil ich dafür Ruhe brauche. Ich kann bei diesem Buch weder meine Kinder um mich herum brauchen, noch meinen Mann. Da sind nur mein Buch, meine Emotionen und ich, vielleicht eine Tasse Kaffee und Taschentücher. 1-2 Stunden, mehr geht dann auch nicht. Aber es hilft mir. Sehr. Was ist also mein Fazit hierzu. Wenn du Mama bist, oder werden möchtest. Wenn du stark emotional handelst oder dein Mann / Partner emotional ist. Wenn du kein Ego bis zum Mond hast und mit einer Gelassenheit gesegnet bist, die selbst Buddha alle Ehre erweist, dann lese das Buch. Lass dich drauf ein, überblättere was nicht für dich passt. Nimm mit, was passt, weil etwas sicher passt. Mach dir dein Leben einfach etwas leichter, werde leichter, nehme es gelassener. Es ist okay, wenn du wütend bist. Es ist okay, wenn du verzweifelt bist, traurig bist und alle anderen negativen Emotionen auch. Es ist unrealistisch immer zu lächeln und glücklich zu sein. Fordere das nicht von dir ein. Da kannst du nur verlieren. Also fordere es auch nicht von deinem Kind ein. Wenn genau hier dein Problem liegt und wenn du nicht weißt, so wie ich, wie man am besten dann dem Kind aus dem Tal der Tränen oder dem Tunnel der Wut hilft, dann lese dieses Buch. Bitte. Dir zuliebe.
