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Posted on 5.2.2020

Ich weiß wirklich nicht warum der Autor im Vorwort davor warnt, dass es sich um sein Erstlingswerk handelt. Allein für das Vorwort hätte ich ihn knuddeln können. Detlef Bierstedt liest auch dieses Buch wieder unglaublich gut und sehr unterhaltsam. Es ist spannend, ich rate mit und ich mag die Protagonisten. Es sind wieder unheimlich viele, das hatte ich bei Harlan Coben schon einmal. Da seine Ideen aber immer gut ausgearbeitet sind, kommt man auch hier gut zurecht. Manchmal ist es etwas chaotisch und man muss mitdenken, aber das hat auch noch keinem geschadet. Es geht tatsächlich Schlag auf Schlag und hat eine wahnsinnige Dynamik. Harlan Coben könnte tatsächlich der Mann sein, der mein Herz für Thriller geweckt hat und es könnte sein, dass ich in naher Zukunft auch einen King lese oder höre, wir werden sehen. Zurück zum Thema! Dieses ist nach wie vor einigermaßen aktuell, obwohl wir uns in den 1980er Jahren aufhalten, meine ich. Damals wurde von Aids als Schwulenseuche, oder eine typische Krankheit für Drogenabhängige gehandelt. Ist das heute noch so? Ich hoffe nicht. Etwas derart zu deklassieren, was so viel Leid bedeutet, ist auch nicht gut, erst recht ist es nicht in Ordnung die Betroffenen über einen Kamm zu scheren und zeitgleich zu erniedrigen. Die Erzählung ist recht idealistisch und kann vielleicht auch medizinisch nicht belegt werden, das ist für mich jedoch unwichtig. Ich fühle mit Sarah und Michael mit und zittere um ihr Schicksal. Sarah versucht ihrem Freund zu helfen, der mächtig in der Patsche sitzt. Dabei ist sie auf diversen Partys und Events, die sie als Journalistin gut besuchen kann. Ihr Mann Michael ist erfolgreicher Basketballer, aber ihm geht es wirklich schlecht im Moment. Er klagt immer häufiger über Bauchschmerzen. Als Michael in die Notaufnahme gebracht wird ist Sarahs Freund auch direkt zur Stelle. Er arbeitet als Arzt in diesem Krankenhaus. Ab hier überschlagen sich die Dinge noch mehr. Ein Ereignis jagt das nächste und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie weit würdest du gehen, wenn man dir deinen Traum zunichtemacht? Was ist moralisch vertretbar und was nicht mehr? Wo ziehst du die Grenze? Diese Fragen werden schmerzhaft diskutiert. Hier wird es auch für die Gegenspieler interessant. Sie geraten für sich selbst und andere zwischen die Fronten. Realistisch? Nein, vielleicht ein bisschen. Spannend? Ja, auf jeden Fall. Es gibt hier einige spezielle Wendungen zum Ende hin, mit denen hätte ich im Leben nicht gerechnet. Es ist wirklich richtig, richtig gut!!!! Fazit: Ein sehr spannender Thriller, vor mehr als 30 Jahren geschrieben und doch noch recht aktuell. Hervorragend gelesen. Wird nicht mein letztes Buch von Harlan Coben sein.

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