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Das Buch ist der 1. Kriminalroman von Anke Küpper, die für ihre Sach- und Kinderbücher bekannt ist. Beim Lesen merkt man schnell, dass sie bereits viel Erfahrung mit dem Schreiben hat, da sich die Geschichte flüssig lesen lässt und genau das richtige Tempo hat. Auch das Cover gefällt mir sehr gut, da es passend zur Geschichte den Süllberg in Blankenese darstellt. Die Ermittler sind alle angenehm ausgearbeitet. Svea stammt eigentlich aus dem Pott und ist für ihren Freund nach Hamburg gezogen. Nun ist sie wieder Single und hat eine starke Abneigung gegen die schnöseligen Menschen der Elbvororte entwickelt. Ihr Kollege Tamme ist ein Familienmensch, wie man ihn sich vorstellt. Er hat seine Jugendliebe geheiratet und mit ihr drei Töchter, doch merkt er langsam, dass auch seine Beziehung am Bröckeln ist. Und schließlich wäre da noch das Küken Franziska, die tougher ist als sie scheint und ihrer Umgebung gerne mit Hilfe ihrer Psychologiekenntnisse Ratschläge erteilt. Ich lese eigentlich lieber Thriller als Krimis, da in Krimis oft seitenlang nur Befragungen stattfinden und nichts passiert. Auch hier gab es natürlich wieder sehr viele Befragungen, doch wurden diese auf das Wesentliche reduziert und auch die Kommunikation zwischen den Ermittlern wurde nicht unnötig lang beschrieben. Ich persönlich brauche nämlich keine doppelten Erzählungen, nur weil die Ermittlerin ihrem Kollegen nochmal alles schildert, was sie in Erfahrung gebracht hat, wie es oft bei Krimis der Fall ist. Im Buch werden sehr viele Orte in Hamburg erwähnt, schließlich spielt das Buch ja auch dort. Für mich war dies definitiv ein Grund das Buch zu lesen, da ich die Umgebung gut kenne und gehofft habe, einige der Orte wiederzuerkennen. Dies war auch der Fall und hat für mich einen großen Teil des Charmes ausgemacht hat. Für Leser, die sich nicht in Hamburg auskennen, könnten es allerdings etwas zu viele Ortsbegriffe sein, die bei jeder Gelegenheit ohne große Erklärung in den Raum geworfen werden. Ich denke, die Atmosphäre kommt vor allem rüber wenn man die Orte kennt, an denen der Krimi spielt, aber auch für Nicht-Kenner werden viele der Eigenheiten der Hamburger gut rübergebracht. Ich hatte viel Spaß beim Raten und bin dem Täter erst wenige Seiten vor dem Ende auf die Spur gekommen. Das Ende ist gut gewählt und es bleiben keine großen Fragen zum Fall offen. In Hinsicht auf die privaten Beziehungen der Ermittler bin ich schon gespannt auf den 2. Band der Reihe, der bereits in Planung ist, denn hier gibt es noch einiges zu „klären“. Fazit: Der Tote vom Elbhang ist ein toller Hamburg-Krimi, den ich insbesondere Lesern empfehlen kann, die Hamburg ein wenig kennen. Aber auch Leser, die neben einer guten Kriminalgeschichte auch gerne viel über das Privatleben der Ermittler erfahren, werden definitiv Gefallen an der Geschichte haben. Insgesamt gebe ich dem Buch 4 Sterne, da es sich flüssig lesen lässt, einen interessanten Kriminalfall behandelt und sympathische Charaktere hat.