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Sarang

Posted on 5.2.2020

Das System sagt, wen du lieben sollst – aber was sagt dein Herz? Inhalt: Cassia lebt in der Zukunft, in der einiges anders ist und verbessert wurde. So bekommt jeder Mensch individuelle Nahrung, speziell auf ihn abgestimmt und genau die Tätigkeit, die ihm am Besten liegt und den Partner, den das System bestimmt, damit die Kinder gesund und stark zur Welt kommen. Als das System dann statt Cassias Partner Xander, einen anderen auf ihrem Bildschirm zu Hause anzeigt, bringt Cassia das sehr durcheinander. Denn sie kennt sowohl Xander, als auch den anderen Jungen. Es ist Ky, der schweigsame Junge, der erst als Kleinkind in ihre Gegend zog. Die Funktionäre erklären ihr, dass das ein Versehen gewesen sein muss, da sie niemals mit Ky gepaart werden könnte, denn er ist eine Aberration, eine Abklassifizierung für einen Verstoß, den sein Vater begangen hat. Doch Cassia beginnt zu zweifeln. Auch ihr Opa gibt ihr einiges zum Nachdenken auf, als er ihr ein verbotenes Gedicht überreicht, dass damals bei der Auswahl der 100 Gedichte gerettet worden ist. Es klingt rebellisch und Cassia merkt, dass das System, indem sie lebt, vielleicht doch nicht so gerecht ist, wie es ihr immer erschien. Denn sie fühlt sich immer mehr zu Ky hingezogen und sie kommen sich näher. Jeden Tag ein Stückchen, doch in aller Heimlichkeit, denn sie wissen, dass ihre Liebe, falls sie denn entstünde, verboten wäre. Doch wenn Cassia mit Ky zusammen ist, vergisst sie alles andere auf der Welt und spürt seine zarte und gute Seele, die derer aller anderen Menschen übertrifft. Aber auch das System ist nicht so unfehlbar, wie es immer tut. Weit entfernt ist ein Krieg ausgebrochen, den sie nicht unter Kontrolle bringen können. In diesem Zug offenbart ihr eine Funktionärin, dass Cassia und Ky zwei Spieler eine Experiments sind. Kann das wahr sein? Lügt die Funktionärin bloß, um sich an Cassias rebellischem Verhalten zu rächen oder spricht sie die Wahrheit und die einzigartige Liebe, die Cassia fernab vom System zu haben glaubte, ist nichts weiter als eine geschickt eingefädelte Manipulation? Wem kann sie noch trauen, wenn alles, woran sie glaubte nach und nach zusammenbricht und sie in ihrer Bewegungslosigkeit gefangen steckt? Meine Meinung: „Die Auswahl“ ist eines jener Bücher, die einen süchtig nach dem Lesen machen, denn ihr Inhalt scheint so rigoros, die Charaktere so authentisch und echt, dass man nicht anders kann, als möglichst schnell, möglichst viel über sie herauszufinden. Hier traf dies alles zu, denn die sich zart entwickelnde Liebe zwischen Cassia und Ky, in einem System, in dem dies verboten ist, zumal Cassia ja mit Xander gepaart wurde, kommt so viel Lebendigkeit und so viele Emotionen herüber, dass ich meinte, sie greifen und einfach aus dem Buch pflücken zu können. Ich vergleiche Bücher nicht gerne miteinander, doch teilweise erinnerte mich die Regierung aus „Die Auswahl“ an die in „Panem“. Es gibt zwar viele Unterschiede und sie ist auch nicht gleich, doch ihr Denken und ihre Handlungen liegen einer ähnlichen Basis zugrunde. Zuerst haben mich magnetisch das Aussehen und der Klappentext von „Die Auswahl“ angezogen. Wenn man die Geschichte kennt, versteht man sofort den Bezug zur Gestaltung. Ein Mädchen, dass in einer Seifenblase gefangen ist, somit alles sieht, doch machtlos ist und nicht einzuschreiten vermag. Das einzige Manko, was ich bei der deutschen Version habe, ist die Farbwahl. Sie sieht zwar schön aus, doch im Gegensatz zum englischen, indem das Cover ein Mädchen mit grünem Kleid in einer Seifenblase ziert, passt das Grün besser zum Inhalt. Denn im Geschehen ist von einem grünen Kleid die Rede, nicht von einem türkis-farbenen. Außerdem nimmt der deutsche Titel meiner Meinung nach schon viel zu viel vorneweg. Im englischen heißt es „Matched“ und im Deutschen „Cassia und Ky 01 – Die Auswahl“. Da weiß man doch sofort, wo der Hase langläuft und das Cassia statt Xander ihrem Partner hinterherzulaufen, eben Ky hinterherlaufen wird. Das finde ich ein wenig schade, denn das verdirbt ein wenig den Überraschungsmoment. Doch das ist nur eine Kleinigkeit, die das Gesamtergebnis dieses Zukunftsromans nicht schwächen kann. Aber ich muss auch Etwas positives anmerken, denn „Cassia und Ky“, klingt sehr gut als Namenszusammensetzung. Ich finde es immer wieder erschreckend sich solche Zukunftszenarios auszumalen. Anfangs kann man noch denken, das hat alles seinen Sinn und so schlecht ist dieses strenge System gar nicht, wenn man sich eben nur an die Regeln hält. Doch dieses „wenn“ ist sehr groß, denn auch, wenn man nicht gegen sie verstößt, kann es einem dort teuer zu stehen kommen. Vor einigen Jahren habe ich diese Art Genre verachtet, weil ich es bescheuert fand soweit in die Zukunft blicken zu wollen, dass wir es vermutlich nicht einmal mehr erleben. Es kam mir so vor, als ob wir die Überraschung schon frühzeitig verderben würden, wenn wir zu viele Spekulationen anstellten. Doch heute denke ich, dass solche Romane recht wichtig sein können, damit wir in gewisser Weise vorbereitet sind und nicht in einer durchsichtigen, aber handlungsunfähigen Seifenblase feststecken werden. Die Gefühle zwischen Cassia und Ky, sowie Xander sind auf eine feinfühlige und spannende Art zum Ausdruck gebracht worden. Sie führen eine Dreiecksbeziehung, denn ähnlich wie in Stephenie Meyers Romanen rund um die Vampire, ist klar, wem Cassia ihr Herz schenkt, doch Xander ist ihr bester Freund und somit liebt sie ihn auch, nur anders und will ihn nicht verletzen. Ally Condies Werk hat mich wirklich tief beeindruckt. Denn sie schreibt mit einem Schreibstil wie auf Wolken ein düsteres Zukunftszenario, dessen einziger Lichtblick eine zart aufkeimende, verbotene Liebe zwischen zwei Menschen ist. Die Struktur des Romans war verständlich, die Handlungen nachvollziehbar und die Charaktere waren zum Sterben und Anbetungswürdig gut. Ich habe mich nicht mehr von Ally Condies fesselnder Geschichte losreißen können und wurde wirklich nicht enttäuscht. Mit erschreckender Logik hat sie eine ganze Welt kreiert, die zukünftig tatsächlich existieren könnte und das macht mir Angst. Doch letztlich ist und bleibt das alles erst einmal Fiktion und bis eine solche Zukunft eintritt, können wir beruhigt auf die Fortsetzung des Romans warten und die Trilogie abschließen. Mein Fazit: Mich hat dieser Roman sofort von den Socken gehauen. Ich wollte während des Lesens immer mehr und immer mehr und mehr und mehr und konnte einfach nicht mehr aufhören, weil diese Story diesen einzigartigen Suchtfaktor besitzt. Ich kann sie wirklich allen LeserInnen empfehlen, egal welches Genre sie bevorzugen, denn diese schlafraubende Geschichte sollte man einmal gelesen haben. Der Plot wuchs über sich selbst hinaus und war immer wieder aufs Neue für Überraschungen gut und die Handlung ist trotz bleibender Spannung, zunächst einmal in sich abgeschlossen. Die Stimmung, die der Handlung zugrunde lag kam perfekt herüber und ich habe mich wirklich so gefühlt, als sei ich Cassia und würde all diese Dinge am eigenen Leib erfahren. Wer wissen will, was wir in der Zukunft vermeiden sollten, dem ist dringend geraten einen Blick in dieses Buch zu riskieren, denn er/sie wird sofort darin kleben bleiben und mit dem Lesen nicht mehr aufhören können! Ich danke der Autorin aus tiefstem Herzen für diese unter die Haut gehende Geschichte, die dort immer noch kribbelnd ihre Bahnen zieht und mich nicht mehr in Ruhe lässt.

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