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seehase1977

Posted on 5.2.2020

Wolfsjagd im Thüringer Wald – Spannend aber nicht perfekt Nach seinem letzten aufregenden Fall sucht der Journalist Jan Römer Erholung und Ruhe in einer einsamen Waldhütte im Thüringer Wald. Die Idylle endet, als mitten in der Nacht eine verletzte und verängstigte Frau vor seiner Hütte steht. Die Geschichte vom „Wald der Wölfe“ die Hannah erzählt und die unaufgeklärten Morde, die damit im Zusammenhang stehen, wecken Römers Interesse. Am nächsten Morgen ist die Frau verschwunden. Noch ahnt Jan nicht, dass ihn die Recherchen in seinem neuen Fall, der weit in die deutsche Vergangenheit hineinreicht, einmal mehr in eine lebensgefährliche Situation katapultieren, denn die Jagd der Wölfe ist noch nicht zu Ende… Meine Meinung: Die Protagonisten aus der Jan Römer-Krimireihe von Linus Geschke sind mittlerweile schon so vertraut wie gute Freunde. „Im Wald der Wölfe“ ist der vierte und vermutlich leider auch letzte Teil der Reihe. Wie immer präsentiert der Kölner Autor ein tadellos recherchiertes, authentisches aber auch düsteres Szenario. Dieses Mal ist Jan Römer den „Wölfen“ auf der Spur, direkt am Rennsteig im Thüringer Wald. Ein spannendes, dramatisches aber letztlich nicht ganz perfektes Lesevergnügen. „Nichts lenkte ihn ab, nichts riss ihn aus seiner Konzentration. Bis es lautstark an der Tür hämmerte…Bis ihm eine blutüberströmte Frau in die Arme fiel.“ Jan Römer ermittelt auch in seinem neuesten Fall wieder akribisch und gewohnt clever. Auch dieses Mal bekommt der Journalist Unterstützung von seiner Kollegin Mütze und seinem Freund Arslan. Zusammen tauchen sie tief in eine verworrene und mysteriöse Geschichte ein, die weit bis ans Ende des 2. Weltkriegs hineinreicht. Die Handlungsstränge verlaufen parallel, es wird abwechselnd in der Gegenwart und in Rückblenden aus der der Vergangenheit erzählt. Die losen Enden führen letztlich zu einer schlüssigen Aufklärung und zu einem rasanten und atemraubenden Finale. Trotzdem ist für mich dieser spannende und aufregende letzte Teil – kaum zu glauben - doch auch der schwächste der Reihe. Die Rückblenden sind langatmig, das Finale zu überladen mit sich überschlagenden, dramatischen Ereignissen und Schockmomenten. Das Gefühlschaos, das seit einiger Zeit zwischen Jan und Mütze herrscht, findet ein stimmiges, wenn für mich auch enttäuschendes Ende. Obwohl Linus Geschke mich wie immer mit seinem wunderbaren Schreibstil und seiner atmosphärischen Erzählweise gepackt und gefesselt hat, so merkt man ihm doch die Aufbruch- und Umbruchstimmung an, die dieser letzte Jan Römer einleitet. Eine Tatsache, die keinesfalls negativ zu bewerten ist. Nach wie vor bin ich ein großer Fan der Protagonisten und ihren Charaktereigenschaften. Eigenständige, authentische Persönlichkeiten mit Tiefgang, jede mit einem eigenständigen Leben, einer Vergangenheit und Zukunft. Figuren, die sich im Laufe der Reihe weiterentwickeln durften. Sie haben die jeweiligen Geschichten lebendig gehalten und die Buchreihe zu etwas besonderem gemacht. Ich werde sie schmerzlich vermissen. Ein kleines Hintertürchen lässt sich der Autor jedoch offen…wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ja ein Wiedersehen mit guten Freunden!? Mein Fazit: Linus Geschke hat mit „Im Wald der Wölfe“ ein würdiges Ende der Jan Römer-Reihe inszeniert. Eine packende und spannungsvolle Geschichte, ein gut recherchiertes Setting, actionreiche Szenen. Meine Kritikpunkte sind Jammern auf hohem Niveau. Natürlich ein Muss für alle Fans dieser tollen Krimi-Reihe und für alle, die es werden wollen. Machts gut Jan Römer & Co., Ihr werdet mir fehlen!

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