seehase1977
Brutal, grausam und unglaublich spannend – Ein echter Carter! Ein Anruf bringt den sonst so gelassenen Profiler Robert Hunter aus der Fassung. Der hochintelligente und grausame Serienmörder Lucien Folter ist auf freiem Fuß. Geflohen aus einem Hochsicherheitstrakt. Wie konnte er aus einer Einrichtung mit den allerhöchsten Sicherheitsstandards entkommen? Die Polizei im ganzen Land ist in höchster Alarmbereitschaft, doch Lucien Folter hat seine ganz eigenen Pläne. Er will nicht einfach untertauchen, er will Rache und er will spielen, perfide, grausam und brutal. Sein Gegner: Robert Hunter. Dieser wird nicht eher ruhen, bis Lucien Folter gefasst ist. Unbeirrbar verfolgt er dessen blutige Spur. Welcher dieser beiden Männer ist der Klügere und vor allem: wer wird dieses Spiel am Ende gewinnen? Meine Meinung: „Die Jagd auf die Bestie“ ist der mittlerweile 10. Fall für Robert Hunter und in einer Hinsicht auch sein persönlichster. Der Thriller-King Chris Carter hat es einmal mehr geschafft, mich zu überraschen. Nach so langer Zeit rechnet man nicht mehr unbedingt damit, doch Carter legt nochmals eine Schippe drauf, sowohl an Spannung, Grausamkeit und Brutalität. Er beschreibt Dinge, die selbst mir, als hartgesottete Thriller-Leserin das Entsetzen ins Gesicht treibt. Unglaublich spannend, unglaublich ideenreich, unglaublich gut! „Lass uns ein Spiel spielen, Grashüpfer!“ Dieser Teil ist Carters erste wirkliche Fortsetzung. Eingefleischte Fans sind dem Serienkiller Lucien Folter nämlich bereits in „Die stille Bestie“ begegnet. Jetzt ist dieser unglaublich intelligente und unfassbar grausame Mensch auf der Flucht. Es beginnt nicht nur eine spannende und nervenaufreibende Jagd, sondern auch ein perfides und makaberes Spiel, denn Folter und Hunter haben eine gemeinsame Vergangenheit. Die Story verpackt der Autor wie schon gewohnt, in kurze knackige Kapitel, die meist mit einem Cliffhanger enden. Diese und die permanenten Szenenwechsel machen das Buch einmal mehr zu einem echten Pageturner. Man fliegt durch die Seiten, die gespickt sind von teilweise unvorstellbarer Grausamkeit und Brutalität. In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass Robert Hunter in diesem 10. Fall nicht zu seiner gewohnten Höchstform aufläuft. Ich sehe das ein bisschen anders, denn dieses Mal hat der Fall etwas Persönliches. Erstmals erlebt man Hunter verletzlich und angreifbar, manchmal sogar hilflos. Sehr menschliche Züge, die mir die Person, die sonst im Schatten des sonst so intelligenten und harten Profilers verborgen ist, noch sympathischer macht. Die Figur Lucien Folter hat Chris Carter meiner Meinung nach grandios herausgearbeitet. Hochintelligent, sachlich, genial in seinem Denken und doch so erbarmungslos und unmenschlich brutal. Und doch hat Lucien auch sanfte Gedanken und manchmal tatsächlich so etwas wie Mitgefühl. Diese verwirrende Mischung von Charaktereigenschaften hat mich echt geflasht. Chris Carter ist ein Meister der Erzählkunst. Temporeich und rasant reitet man bis zum Finale auf einer Welle aus Adrenalin. Mein Fazit: Spannend, packend, brutal und erbarmungslos. Chris Carter hat mal wieder mit Sternchen abgeliefert. Unglaublich, was dieser Mensch für eine Fantasie hat und Szenen auspackt, die auch abgebrühte Thrillerfans wie mich aus der Fassung bringen. Chapeau! Ich frage mich ernsthaft, mit was der Autor als Nächstes überraschen will?! Man darf gespannt sein! Leseempfehlung? Aber absolut!!