cozybibliophilie
Von einem auf den anderen Tag wird die Verfassung außer Kraft gesetzt und eine neue tritt in Kraft. Von nun an haben Frauen keine Rechte mehr: Sie dürfen nicht mehr arbeiten, haben kein eigenes Geld mehr, dürfen nicht lesen und schreiben. Sie dürfen nur noch ihrer zugewiesenen Bestimmung nachkommen und ihrem Kommandanten gehorchen. Desfred ist eine Magd und somit dafür zuständig, dass ihr Kommandant und dessen Ehefrau ein Kind bekommen. Doch der neue totalitäre Staat hat sie noch nicht ganz gebrochen… • Ich habe das Buch vor einigen Jahren schon gelesen, kenne also den Inhalt der geschriebenen Geschichte und beurteile die graphic novel daher natürlich auch anders. Die Zeichnungen sind wirklich gut und geben der Geschichte noch mehr an Ausdruckskraft. Ich fand es schön, mal zu sehen, wie Gilead und der Rest der Welt dargestellt wird. Der Rest hat mich leider nicht so überzeugt. Vielleicht liegt das auch an meinem Vorwissen zur Geschichte, aber ich finde, man bekommt sehr wenig durch die graphic novel mitgegeben. Gezeichnet und mit Texten versehen sind im Prinzip nur die Hauptwendungen. Natürlich sollen die Bilder das drum herum vermitteln, aber ich finde, dass gerade eine Geschichte wie „Report der Magd“ auch von den Beschreibungen der Welt, der Gefühle und des Tagesablaufs lebt. Das bekommt man hier (logischerrweise) nicht. Auf der einen Seite weiß ich, dass die Umsetzung einer solchen Geschichte als graphic novel anders nicht möglich ist, auf der anderen Seite hat es mir trotzdem leider nicht so gut gefallen. Wen meine Kritikpunkte nicht stören, der bekommt hier aber eine tolle Dystopie, denn meine Kritik bezieht sich keineswegs auf die Geschichte selbst, die ist nämlich großartig! • Bewertung: 2/5⭐