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Sanne

Posted on 4.2.2020

Im zweiten Band der Manuel-Reihe erwartet uns ein krasser Gegensatz zum ersten Band. Es wird ein völlig neuer Handlungsstrang ins Licht gerückt, der mit Boy in a White Room auf den ersten Blick überhaupt nichts zu tun hat! Zum Inhalt: Überall auf der Welt herrscht ein erbarmungsloser Krieg. Nur im Tal der Erweckten, das von der Außenwelt abgeschottet ist, können die Menschen noch in Sicherheit und Frieden leben.  Das glaubt zumindest Sophia. Doch als ihr Freund Mirko verschwindet, beginnt Sophia, ihre streng religiöse Gemeinde infrage zu stellen. Sie verlässt das Tal und findet anstelle eines Schlachtfeldes eine scheinbar perfekte, hoch technisierte Geschellschaft vor. Kann es sein, dass Sophias bisheriges Leben eine einzige Lüge war? Sophia lebt ein Leben in Harmonie und dem Glauben an Gott. Niemals würde es ihr in den Sinn kommen, die Geschichte, die der Priester predigt, infrage zu stellen. Ihr Zuhause, das Stillachtal ist ein Ort ohne Computer, fast ohne Technik, die Bewohner leben von Ackerbau und Viehzucht. Und nicht nur das. Ihnen wird von Klein auf eingetrichtert, dass sie das Tal niemals, unter keinen Umständen verlassen dürfen. Außerhalb herrsche Krieg und sogar in die Nähe der Grenze zu gehen, wird hart bestraft. Das Tal zu verlassen ist nicht verzeihbar und kann nicht rückgängig gemacht werden. Als eines Tages Sophias Freund Mirko abhaut, folgt sie ihm und lässt ihr ganzes Leben hinter sich. Als sie hinter den Grenzen des Tals eine Gesellschaft voller Technik, mit selbst fahrenden Autos und sogar künstlicher Nahrung findet, beginnt sie an allem zu zweifeln, was sie zu wissen glaubt. Und wo zur Hölle steckt eigentlich Mirko? Ihn zu finden wird Sophias größtes Ziel. In der Fortsetzung von Boy in a White Room lernen wir eine völlig neue Protagonistin kennen. Sophia ist anfangs naiv und gottesfürchtig, glaubt quasi alles, was ihr gesagt wird und möchte aus ihrem Weltbild so gar nicht richtig herauskommen. Im Laufe der Geschichte, als sie anfangen muss, selbstständig zu denken, wird aus ihr aber eine willensstarke junge Frau, die ich gern auf ihrer Reise begleitet habe. Die Geschichte hat wirklich Potential, ist toll durchdacht und macht Spaß. Meiner Meinung nach ist dieser Teil sogar der beste Band der Trilogie. Was mir aber, wie schon zuvor, nicht gefallen hat, war die Aufteilung der Handlung. Die erste Hälfte des Buches über befanden wir uns im Stillachtal und durften und seitenweise Predigten, Litanei über Gott und unwichtige Gespräche anhören. Teilweise habe ich mich gefragt, wie der Autor überhaupt die Geschichte zu Ende bringen möchte, da nach der Hälfte immer noch nichts passiert war! Doch genau das hat er getan. Die Geschichte zu Ende gebracht. Gehetzt, übereilt, plötzlich überschlugen sich die Ereignisse. Aber es war schlüssig. Dieses Mal blieben keine Fragen offen, die Handlung wurde beendet und auserzählt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, der Autor musste eine deadline schaffen und alles, was ihm so einfiel, auf die verbliebenen Seiten quetschen. Wo im ersten Teil des Buches Zeit für so viel Gelaber blieb, musste im zweiten Teil alles ganz schnell gehen. Das hat leider keinen Spaß gemacht. Es gab Berührungspunkte zu Band 1 und der Roman an sich wirkte gut durchdacht, aber war meiner Meinung nach nicht so gut umgesetzt und wieder nicht das, was ich mir erhofft hätte. Wieder der Hinweis, die drei Bände sollten unbedingt in Reihenfolge gelesen werden! Bald geht es weiter mit dem dritten und finalen Band der Trilogie. Frohes Lesen! 🦒

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