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gletscherwoelfchen

Posted on 4.2.2020

Das Pflegekind Red wandert von einer Familie zur anderen. Nie bleibt sie lange an einem Ort. Zu viele Schwierigkeiten macht der Wind in ihr, den sie einfach nicht unter Kontrolle kriegt. Als sie bei Celine und Jackson landet, erfährt sie das erste Mal in einer Pflegefamilie, was Geborgenheit wirklich bedeutet. Aber plötzlich wird ihre Mutter aus dem Gefängnis entlassen und droht, Reds Welt wieder einmal durcheinander zu bringen. Das Cover sieht wunderschön aus und hat mich direkt angesprochen. Es wirkt beruhigend und zugleich ein wenig melancholisch. Zudem passt es hervorragend zu den Illustrationen innerhalb des Buches. Diese haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Man findet einige kleine Zeichnungen zu Beginn jedes Kapitels und zusätzlich einige Briefe zwischendurch. Sie lockern die Stimmung herrlich auf und sind ein echter Hingucker. Auch zum Schreibstil kann ich nur Positives sagen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen und außerordentlich lebendig. Lackey hat es geschafft, die Stimmung der Protagonistin perfekt zu transportieren und zu bewegen. Als Leser fiel es mir leicht, Reds Reaktionen, Ängste und Gedanken nachzuvollziehen und ich konnte mich optimal in sie hineinversetzen. So übrigens auch in die anderen Charaktere. Obwohl ich beispielsweise mit Reds Mutter nie zu 100% warm wurde, konnte ich sie dennoch ein Stück weit verstehen und habe im Laufe der Geschichte teilweise sogar ein wenig mit ihr mitgelitten. Diese hat mich ebenfalls nicht enttäuscht. Man findet einige Fantasyelemente vor, welche aber gut mit realen Komponenten verbunden wurden. So kommen auch Leser auf ihre Kosten, die normalerweise kein Interesse an Fantasy haben. Die Idee an sich fand ich bereits zu Beginn des Buches wirklich interessant und außergewöhnlich. Zugegeben, ich habe eine Geschichte erwartet, die eine gewisse Leichtigkeit mitbringt. Eigentlich war aber das Gegenteil der Fall: Durch das gesamte Buch zieht sich eine Art melancholische und schwermütige Stimmung. Mich hat das nicht gestört, ob dies aber für Kinder ab 10 Jahren geeignet ist, wage ich zu bezweifeln. Ich würde die Altersempfehlung ein wenig höher setzen oder aber die Geschichte gemeinsam mit einem Erwachsenen lesen. Ansonsten könnte die Stimmung eventuell ein wenig herunterziehen. Mir hat das - wie bereits gesagt - die Freude an dieser emotionalen Geschichte nicht genommen, weswegen ich volle Punktzahl vergebe. 5/5 Sterne

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