seehase1977
Die authentische Geschichte einer starken Frau und selbstbewussten First Lady Michelle Obama war die erste afro-amerikanische First Lady der USA. Zusammen mit ihrem Mann dem 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten ist es ihr gelungen, das gastfreundlichste und offenste Weiße Haus zu schaffen, dass es je gab. Besonders energisch setzte sie sich für die Rechte von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt ein und trieb den gesellschaftlichen Wandel hin zu einem gesünderen und aktiveren Leben voran. In diesem Buch erzählt sie nun auf bewundernswerte und offene Weise ihre Geschichte… Meine Meinung: Michelle Obama ist für mich eine beeindruckende, starke Frau mit sehr viel Charisma. In Ihrem Buch „Becoming“ erzählt sie nun mit ihren eigenen Worten und auf ihre ganz eigene Art ihre Geschichte. Dies tut sie auf interessante und glaubwürdige Weise, zudem unterhaltsam, informativ und kurzweilig. Die Autobiografie Michelle Obamas ist in drei Abschnitte unterteilt. Becoming me – Ich werden, Becoming us – Wir werden, Becoming more – Mehr werden. Sie erzählt warmherzig von ihren Eltern, ihrem Bruder, ihrer behüteten Kindheit in der South Side Chicagos. Wie wichtig den Eltern die Bildung ihrer Kinder war und wie Michelle mit viel Fleiß und Schweiß letztlich als eine der wenigen farbigen Frauen ihren Harvard-Abschluss gemeistert hat. "Ich habe acht Jahre lang im Weißen Haus gelebt, einem Ort, der mehr Treppen hat, als ich zählen kann..." Beeindruckend sind ihre Erinnerungen an ihre Zeit als First Lady. Das Leben im Weißen Haus ist ein privilegiertes, mit vielen Annehmlichkeiten und Luxus. Doch es ist auch ein überwachtes Leben. Ausgehen, eine Schulveranstaltung der Kinder besuchen, ein romantisches Dinner zu zweit? Ohne den Secret Service, ohne Leibwächter ohne detaillierte vorherige Abstimmung völlig unmöglich. Selbst die beiden Töchter ist das Verlassen des Weißen Hauses ohne hohe Sicherheitsvorkehrungen nicht denkbar. Ein Leben, dass ich mir für mich nie vorstellen könnte. Interessant und fesselnd sind die Schilderungen rund um den amerikanischen Wahlkampf und die Präsidentschaft. Offen schildert Michelle Obama ihre Abneigung gegen Politik und ihre Skepsis, und Besorgnis gegenüber der Präsidentschaftskandidatur ihres Mannes und wie sie im dennoch bei seiner schweren Aufgabe den Rücken stärkt. "Es gibt noch so vieles, was ich nicht weiß über Amerika, über das Leben, darüber was die Zukunft bringen wird. Aber mich selbst kenne ich." Obama berichtet ehrlich und überzeugend von großen Erfolgen, Enttäuschungen und ungenutzten Chancen ob im Privat- oder Berufsleben und von sehr intimen, nicht immer einfachen Momenten. Leidenschaftlich plädiert sie dafür, seine Ziele und Wünsche nie aus den Augen zu verlieren und wie wichtig es ist, immer an sich zu glauben und seiner eigenen Stimme zu folgen. Meiner Meinung nach hat Michelle Obama trotz ihrer Prominenz, ihrem Leben im Blitzlichtgewitter der Medien und ständiger öffentlicher Präsenz ihre Bodenständigkeit und ihr Mitgefühl nicht verloren und nie ihre Wurzeln vergessen. Auch mit ihrer Meinung über Donald Trump hält Michelle Obama nicht hinter dem Berg. In einer aufsehenerregenden politischen Rede auf einer Wahlkampfveranstaltung zur Präsidentschaftskandidatur von Hilary Clinton im Oktober 2016 zeigt sie sich fassungslos über die Art und Weise, wie Trump mit seinen sexuellen Übergriffen auf Frauen angegeben hatte. "Zum letzten Mal verließen Barack und ich das Weiße Haus am 20. Januar 2017, um Donald und Melania Trump zu ihrer Amtseinführung zu begleiten". "...Barack und ich waren fest entschlossen gewesen, diesen Übergang mit Anstand und Würde zu absolvieren, unsere acht Jahre mit intakten Idealen und intakter Haltung zu beenden." Wie muss es dieser Frau dabei gehen zusehen zu müssen, wie nun der 45. Präsident der USA ihre und die bedeutende Arbeit ihres Mannes Barack Obama Schritt für Schritt zunichtemacht? Mein Fazit: Obwohl Michelle Obamas Erinnerungen sehr detailverliebt sind und sich oft in ihren Aussagen wiederholt, so halte ich „Becoming“ für ein großartiges und kluges, interessantes und informatives Buch. Die ehemalige First Lady erzählt offen und selbstkritisch, humorvoll und warmherzig und zudem sehr eindringlich, vor allem wenn es darum geht, die eigenen Ziele und Wünsche nicht aus den Augen zu verlieren. Ein wichtiges und Mut machendes Buch für alle Frauen und Mädchen dieser Welt.