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Sarang

Posted on 4.2.2020

Inhalt: Vishous weiß es nun mit Gewissheit: Er liebt Jane und kann sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Doch seine Pflichterfüllung gegenüber der Jungfrau der Schrift steht an erster Stelle und so muss er Jane von sich stoßen. Während er sich auf seine neue Rolle als Primal vorbereitet, zeigen ihm seine Visionen ein immer eindringlicheres Bild eines Todes. Als der Moment aus seiner Vision eintritt, muss Vishous erkennen, dass er die Situation falsch interpretierte. Nicht er, sondern jemand anderes wird sterben... Meine Meinung: In diesem Teil rund um die „Black Dagger“ tritt der Krieg mit den Lessern vollkommen in den Hintergrund. Im Grunde genommen spielen sie kaum noch eine Rolle, was ich als einen Bruch in der Geschichtsstruktur betrachte, gemessen daran, wieviel Raum die Lesser in den vorherigen Bänden eingenommen haben. Im Grunde genommen stört es mich nicht besonders, da mir die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Weiterentwicklung der einzelnen Brüder viel besser gefallen. Da ich aber weiß, dass die Lesser den Gegenpol der Gemeinschaft der Black Dagger bilden und somit wieder thematisiert werden müssen, ist es ein wenig stolperhaft sie zunächst den halben Handlungsrahmen einnehmen zu lassen, der sich plötzlich um 90% verringert. Die Liebesgeschichte zwischen Vishous und Jane ist mehr als elektrisierend, da nicht nur die beiden eine Rolle spielen. Dass Schicksal der beiden hängt an einem seidenen Faden, da Vishous Primal werden muss. Das bedeutet die Trennung für das Paar und nicht nur das, er muss sich selbst aus ihren Erinnerungen tilgen. Ich will ehrlich sein. Da Johannes Stecks Stimme in Kombination dieser düsteren Geschichte seine Wirkung am Besten im Dunkeln entfaltet, lag ich nachts im Bett und fühlte mich mindestens genauso elend wie Jane, als Vishous ging. Es war schlimm mitzuerleben, wie sie leidet und sich die Ursache dafür nicht erklären kann. Da J.R. Ward ihre Handlung durch verschiedene Perspektiven vorantreibt, intensivierte sich abermals das Verhältnis der LeserInnen zu John. Er durchlebt seine Transition, auf die er schon lange hinfieberte. Allerdings lösen sich seine Probleme damit nicht in Luft auf, sie fangen gerade erst so richtig an. Von großer Bedeutung ist Vishous Vergangenheit, die näher erläutert wird und mit seelischem Schmerz zusammenhängt. Ich muss zugeben, dass mich die sadistischen Züge an Vishous schon sehr abstießen und dass ich seinen Drang, andere Frauen (Vampire) beim Sex zu verletzen, zu unterwerfen und zu besitzen, nicht nachvollziehen konnte. Schade, dass Jane sich nicht treu bleibt, sondern munter auf diesen Zug aufspringt! Doch so wenig ich Vishous Gwohnheiten billige, Authentizität verleiht J.R. Ward ihrer Serie somit allemal, denn es wäre wirklich langweilig, glichen sich die Brüder wie ein Ei dem anderen. Wenn da nicht einige Logikfehler wären. Vielleicht sind die durch die gekürzte Hörbuchfassung entstanden? - Das kann ich leider nicht beurteilen, doch manchmal fallen mir Unstimmigkeiten auf, die bei einer solch komplexen Handlung nicht vorkommen sollten. Mein Fazit: Ich liebe diesen Mix aus Erotik, Spannung, Herzschmerz, Kämpfe, Wildheit und sensiblen Sehnsüchten und dunklen Kräften. Es gibt von Teil zu Teil etwas neues zu entdecken und nach wie vor ist das Highlight für jedes einzelne Hörbuch: Johannes Steck, dessen Stimme mich jedes Mal auf einer Welle des Vergessens mit sich trägt und mit der ich Reisen unternehme, die ich nicht einmal in meinen Träumen zu erleben wagte. Manchmal mag es ein wenig wunderlich werden, doch das ist es, was ich so liebe!

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