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Sarang

Posted on 4.2.2020

"Was sich neckt das liebt sich" besitzt eine originelle Grundidee, die so gut hätte sein können. Leider wird das paranormale Element des Gedankenlesens vergeudet. Im ersten Kapitel ist es noch witzig, wenn der Protagonist Shin die Gedanken derjenigen um sich herum hören kann, die er körperlich berührt und allerlei Schabernack treibt. Doch den restlichen Manga baut sich so gar keine weitere Spannung mehr auf, denn: 1. Das Couple hat sich direkt im ersten Kapitel gefunden. 2. Diese ominöse "Kraft" switcht gelegentlich hin und her (was aus irgendeinem Grund total unaufregend ist!). 3. Handlungstechnisch passiert einfach nichts mehr. 4. Der Antagonist, wenn man ihn denn so nennen mag, versucht noch etwas Würze einzubringen. Vergeblich. Was mich des Weiteren ziemlich störte: das Paar hat eigentlich in jedem Kapitel einmal Geschlechtsverkehr (nicht sehr explizite Zeichnungen) und befindet sich dabei in der Schule. Gut, das ist erstmal nichts Ungewöhnliches im Mangaversum, aber andere Mangas haben wenigstens den Anstand, dass die Charaktere sich übers Entdecktwerden und die Lautstärke Gedanken machen. Yodogawa lässt die beiden miteinander rummachen als würden sie sich alleine im Love Hotel befinden. Irgendwie irritierend. Ach ja, gemerkt hat natürlich niemand was. Nur das eine Mal als sie zu Hause bei Shin sind, kriegt die Mutter was mit. Klar, oder? Die Zeichnungen sind für meinen Geschmack in Ordnung. Weder gefallen noch missfallen sie mir. Die Panelgestaltung empfand ich als ziemlich unübersichtlich, überladen und wild. An sich ist der Manga nicht düster gezeichnet, dennoch hat Yodogawa nicht an kräftigen Schattierungen gespart, sodass es insgesamt eher drückender wirkt. Fazit: Der Manga ist okay, ich werde ihn aber kein zweites Mal lesen. Ich habe mich mittelmäßig unterhalten gefühlt und empfand die Charaktere als eindimensional, weshalb ich von dieser Geschichte abrate. Vielleicht befinde ich mich mit der Mangaka auch einfach nicht auf einer Wellenlänge, denn mit "Bettgestöber" aus ihrer Feder wurde ich ebenfalls nicht warm.

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